Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
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Sitzungsübersicht
Datum: Mittwoch, 25.09.2024
10:00 - 11:30AG 4: Austausch- und Planungstreffen zu „Erziehung in der Erwachsenenbildung“
Ort: S06 S02 B14
Bei der Arbeitstagung zum Thema „Erwachsenen- und Weiterbildung erzieht“ gab es Wünsche nach weiteren Treffen und eventuell zukünftigen Aktivitäten. Diese Arbeitsgruppe soll die Möglichkeit dafür schaffen, dass sich Interessierte über diese Anliegen austauschen können und eventuell erste Planungen erfolgen. Die Arbeitsgruppe ist ein offener und informeller Raum ohne konkrete Schwerpunktsetzungen, die Organisatorinnen fungieren nur als Moderatorinnen.
Das Treffen findet hybrid statt. Link für die Online-Teilnahme: https://uni-due.zoom-x.de/j/66140477998?pwd=b3w9jd7POwpsZAaei3iPfb1vtZX32F.1
10:00 - 13:00AG 1: Netzwerk Erwachsenenpädagogische Digitalisierungsforschung
Ort: S06 S02 B06
Im Rahmen der Jahrestagung 2024 der Sektion Erwachsenenbildung wird es ein hybrides Treffen des Netzwerkes Erwachsenenpädagogische Digitalisierungsforschung geben. Das Netzwerk ist ein loser Verbund von Forscher:innen und an Weiterbildungsforschung interessierten Praktiker:innen im Bereich digitaler Medien/Digitalisierung. Neben aktuellen Informationen zum Netzwerk und derzeitigen Aktivitäten, ist ein inhaltlicher Austausch vorgesehen. Zudem wollen wir Raum für Vernetzung schaffen.
Für die Planung des Treffens bitten wir, sofern dies noch nicht erfolgt ist, um eine Anmeldung bis zum 19. September: https://terminplaner.dfn.de/sEw2PDqKOiNqGLB3
Des Weiteren können über das Padlet Themen für den Austausch vorgeschlagen werden: https://padlet.com/JosephineJahn/NED24
Für den inhaltlichen Austausch werden wir ein Mural-Board nutzen, für das wir den Link schon jetzt teilen: NEDswerktreffen Sektionstagung Duisburg-Essen
Wir werden den folgenden Zoom-Link für das Treffen nutzen: https://lmu-munich.zoom-x.de/j/65853222273?pwd=e5MUPRG1vROftJ66BqVzBVZzoaI9HX.1 Meeting-ID: 658 5322 2273 Kenncode: 632196
Bei Fragen zum Netzwerktreffen stehen Julia Koller (jukoller@uni-mainz.de) und Josephine Jahn (j.jahn@edu.lmu.de) gerne zur Verfügung.
11:00 - 13:00AG 2: Zeit im Kontext von (Erwachsenen-)Bildung
Ort: S06 S03 B06
Zeit stellt als Rahmenbedingung und Kontextelement von Lern- und Bildungsprozessen, in temporalen Einflüssen der (Nicht-)Teilnahme, als Inhalt und Gegenstand lernender Aneignung, bei der didaktischen Planung u.v.m. ein zentrales Phänomen dar.
12:30 - 13:30AG 3: Information und Austausch für Wissenschaftler:innen in der Qualifikationsphase
Ort: S06 S02 B14
Das Treffen für Wissenschaftler:innen in Qualifikationsphasen wird nicht nur eine inhaltliche und methodologische Vernetzung ermöglichen, sondern insbesondere aufzeigen, welche Strukturen und Angebote es für ebensolche Wissenschaftler:innen sowohl in der Sektion als auch in der DGfE und darüber hinaus gibt. Ziel ist es, Strukturen aufzuzeigen und Austauschmöglichkeiten je nach Bedarf für Interessierte zu eröffnen.
13:00 - 14:00Ankommen und Anmeldung
Ort: Foyer S06
14:00 - 14:30Eröffnung und Begrüßung
Ort: S04 T01 A02
14:30 - 15:30Keynote 1: "Gehaltvolles Nicht(s). Theoretische Figuren des Widerständigen" (Prof.in Dr.in Daniela Holzer, Universität Graz)
Ort: S04 T01 A02
15:30 - 16:00Pause
Ort: Foyer S06
16:00 - 18:00Session 1a - Panel: Initiierung und Erforschung von Teilhabe in Metavorhaben - Perspektiven der Weiterbildungsforschung
Ort: S06 S00 B41
Chair der Sitzung: Christian Bernhard-Skala, Universitätsklinikum Bonn
Chair der Sitzung: Harm Kuper, Freie Universität Berlin
Aktuell etabliert die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik in der Bildungsforschung und darüber hinaus vermehrt Metavorhaben. Metavorhaben zielen auf die vernetzende Begleitung mehrerer (Verbund-)Forschungsprojekte einer Fördermaßnahme mit Blick auf die Verbesserung des Ergebnistransfers zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Ebenso sollen sie Erkenntnisse über den Verlauf von Forschungs-, Transfer- und Innovationsprozessen in Verbünden generieren und bereitstellen. Für die Weiterbildungsforschung ist dies relevant, weil Metavorhaben ein Potenzial für Teilhabe von Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis im Interesse von Professionalisierung und institutioneller Entwicklung initiieren und reflektieren. Vor diesem Hintergrund bearbeitet das Panel die Frage, inwiefern Metavorhaben neue Möglichkeiten der Teilhabe an Forschung bzw. der Teilhabeforschung und damit verbunden des Lernens Erwachsener eröffnen. In Beiträgen aus vier Metavorhaben beleuchten wir das Lernen Erwachsener sowie die Teilhabe an und durch Forschung. Ausgehend von einem konzeptionellen Überblick zu dem Förderformat der Metavorhaben (Beitrag 1) wird Teilhabe auf unterschiedlichen Ebenen und anhand von Metavorhaben unterschiedlicher Bildungsbereiche in den Blick genommen. Beitrag 2 beleuchtet empirisch die Teilhabe von betrieblichen (Weiterbildungs-)Akteur:innen an Forschungsprozessen im Zusammenhang mit Lern- und Bildungsprozessen Erwachsener. Beitrag 3 widmet sich empirisch Aspekten der Teilhabe Erwachsener an digitaler beruflicher Weiterbildung. Beitrag 4 betrachtet abschließend die Teilhabe an kultureller Bildung unter den Bedingungen ländlicher bzw. peripherer Räume. Gezeigt wird ein Spektrum von Zugriffen auf Teilhabe aus einer Metaperspektive, die Potenzial für die Weiterbildungsforschung bieten.
16:00 - 18:00Session 1b - Panel: Spannungsfelder inklusiver Erwachsenenbildung: Ambivalenzen und Potentiale in Theorie, Methodologie und empirischen Befunden
Ort: S06 S00 B29
Chair der Sitzung: Wiebke Curdt, Universität Duisburg-Essen
Die politische Relevanz von Teilhabe und Teilnahme ist im Kontext Behinderung seit der Ratifizierung der UN-BRK in Deutschland (BGBL 2009) neu gesetzt. Seither wurde der „Leitwert Inklusion“ nicht nur in der Praxis der Behindertenhilfe, sondern zudem in der (öffentlichen) Erwachsenenbildung (DVV 2011, 11) bzw. der Bildung (junger) Erwachsener mit Behinderungen erneut aufgegriffen und stärker verankert. Auch wenn sich auf institutioneller Ebene Veränderungen zeigen, von einer wachsenden Anzahl an Kursangeboten und -nachfragen bei Erwachsenen mit Behinderungen auszugehen ist (u.a. Heimlich/Behr 2018), erfolgt die Umsetzung in vielfältiger Weise; mit dem Hinweis auf einen beim Gegenstand der inklusiven Erwachsenenbildung vorliegenden enormen Forschungsbedarf (BMAS 2021, 198). Das Panel zielt dementsprechend darauf ab, eine begriffliche Klärung von Teilhabe, Teilnahme bzw. Partizipation und Behinderung vorzunehmen sowie mögliche methodologische, auch partizipativ orientierte Zugänge darzustellen und (kritisch) zu diskutieren (u.a. Curdt/Schreiber-Barsch 2021); konkret am Beispiel der vielfach (noch) unsichtbaren und weithin exkludierten Zielgruppe (junger) Erwachsener mit Behinderungen, explizit mit Lernschwierigkeiten (BMAS 2021, 198). Empirische Daten werden in den Beiträgen herangezogen, um Teilhabe und Teilnahme dieser Zielgruppe in formalen, non-formalen und informellen Lernsettings und über den Lernverlauf in den Diskurs einzubringen und, um praxisbezogene Ableitungen zu treffen. Wir folgen hierbei insbesondere der Frage, welche Gelegenheitsstrukturen der Teilhabe an Erwachsenenbildung und welche Formen der Teilnahme sich konkretisieren und empirisch nachzeichnen lassen, um Spannungsfelder zu erkunden und Potentiale des Aufbrechens resistenter Exklusionsstrukturen auszuloten – ohne nunmehr Zuschreibungen von Bildungsferne und Zumutungen einer unterstellten Lernbedürftigkeit zu etablieren.
16:00 - 18:00Session 1c: Gesellschaftliche Teilhabevoraussetzungen und Krisen
Ort: S06 S02 B06
Chair der Sitzung: Jörg Schwarz, Philipps-Universität Marburg
16:00 - 18:00Session 1d: Teilnehmendengewinnung und Teilnehmendenstrukturen
Ort: S06 S03 B06
Chair der Sitzung: Dörthe Herbrechter, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
18:00 - 18:30Pause
Ort: Foyer S06
18:30 - 21:00Kulturprogramm und Kneipenabend
Ort: Felis Studi-Kneipe, Kastanienallee 16
Zur Auswahl stehen vier verschiedene kostenpflichtige kulturelle Angebote, für die eine Anmeldung nötig ist (Stadtführung, EB-Kladderadatsch in der VHS, Zeche Zollverein, Brauerei Dampfe). Die Touren starten alle von S06 aus. Wer nicht am Kulturprogramm teilnehmen oder nach dem Kulturprogramm dazu kommen möchte, kann sich ab 18:30 in lockerem Beisammensein mit Speis und Trank auf Selbstkostenbasis in der Studi-Kneipe Felis treffen.
Datum: Donnerstag, 26.09.2024
9:00 - 10:45Session 2a - Panel: Weiterbildungsregulationen auf Makro-, Meso- und Mikroebenen: Perspektiven und Analysen für die Erfassung und Erklärung von Teilhabe
Ort: S06 S00 B29
Chair der Sitzung: Bernd Käpplinger, Justus-Liebig-Universität Giessen
Die Teilnahmeselektivität in der Weiterbildung ist seit Dekaden ein zentrales Thema der Weiterbildungsforschung (Schulenberg, 1978). Deutlich geworden ist, dass auf die Weiterbildungsbeteiligung nationalen oder internationalen Mehrebenenmodellen (Schrader 2011, Boeren 2017) folgend auf verschiedenen Ebenen Einfluss genommen wird. Das eingereichte Panel betrachtet die unterschiedlichen Ebenen in seinen vier Beiträgen und stellt Bezüge zwischen ihnen her. Auf der Makroebene sind Entscheidungen der Politik sehr bedeutsam. Hierzu zählen z.B. das Vorhandensein oder das Fehlen von gesetzlichen Regelungen oder förderpolitische Ressourcenzuweisungen, was der Beitrag von Detlef Kuhlenkamp (Universität Bremen) rund 20 Jahre nach seiner Keynote bei der Sektionstagung 2005 in Potsdam mit neuen Zahlen diskutieren wird. Eva Humt und Halit Öztürk (Universität Münster) werden anschließend die wichtige, jedoch häufig vernachlässigte Mesoebene der Weiterbildungsorganisationen für Beteiligungsregulation thematisieren und dabei Erklärungsfaktoren für Inklusion, aber auch für Exklusion am Beispiel des Themenfeldes Migration diskutieren. Die beiden weiteren Beiträge fokussieren die Mikroebene: Bernd Käpplinger (Universität Gießen) wird sich mit der ungleichen Weiterbildungsbeteiligung von verschiedenen Individuen bzw. Gruppen befassen. Hierzu nimmt er aggregiert die Ergebnisse von vielen individuellen Weiterbildungsentscheidungen in ihrem jeweiligen Kontext in den Blick und diskutiert eine Maßzahl zur Messung von Ungleichheit im Zeitvergleich. Mit Weiterbildungswahlkompetenz als einem potenziellen Konstrukt zur Erklärung und Förderung individueller Weiterbildungsbeteiligung auf der Mikroebene mit besonderer Berücksichtigung von Beratung werden sich schließlich Tim Stanik und Joshua Wilhelm (Universität Münster) auseinandersetzen. Insgesamt betrachten die vier Beiträge des Panels damit Weiterbildungsbeteiligung mit ihren Barrieren und Zugängen auf der Makro-, Meso- und Mikroebene. Unter Verwendung von quantitativen bzw. qualitativen Methoden in jeweils zwei der Beiträge wird deutlich, inwiefern Weiterbildungsbeteiligung durch beide Forschungsparadigmen zu untersuchen ist, um zu einem differenzierten Verständnis der Komplexität von Entscheidungen, Kontexten und Strukturen der Weiterbildungsregulation zu erhalten. In diesem Zusammenhang werden schließlich methodologisch unterschiedliche Perspektiven relevant, die in den Beiträgen sowohl mit theoriegeleiteten Erklärungsansätzen für eine (ungleiche) Weiterbildungsbeteiligung, als auch mit Fragen nach Maßzahlen und Konstrukten zur Erfassung der Weiterbildungsbeteiligung zur Diskussion gestellt werden.
9:00 - 10:45Session 2b - Panel: Wer gelangt in der Forschung zur Sprache? Ausgewählte sozialwissenschaftliche Annäherungsversuche an die Adressat:innen und Teilnehmer:innen in der Kaiserzeit, in der Weimarer Zeit und in der Gegenwart
Ort: S06 S00 B41
Chair der Sitzung: Malte Ebner v. Eschenbach, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ziel des Panels ist es, das Tagungsthema historisch und aktuell aus einer sozialwissenschaftlichen Forschungsperspektive zu beleuchten. Die Frage »Wer gelangt in der Forschung zur Sprache« lenkt den Focus auf den Standpunkt der Subjekte, die sich in der und durch die Forschung artikulieren. Dabei geht es um Bildungsprozesse Erwachsener und ihre subjektiven Begründungen, die nicht erst mit subjektwissenschaftlich orientierten Forschungsansätzen seit der Jahrtausendwende an Bedeutung gewonnen haben. Vielmehr zeigt ein Blick in die Forschungsgeschichte, dass subjektive Begründungen für Teilnahme an Erwachsenenbildung bzw. für vielfältige Bildungsprozesse Erwachsener bereits im 19. Jahrhundert im Rahmen neuer sozialwissenschaftlicher Forschungsansätze eine Rolle gespielt haben.[1] Erkenntnisleitendes Interesse des Panels ist es daher, in den einzelnen Beiträgen nicht nur Ergebnisse historischer und aktueller Teilnahmeforschung vorzustellen, sondern die Erträge und Erkenntnisse bezogen auf die jeweiligen Forschungsfragen sowie methodischen Forschungsansätze zu diskutieren. [2] Im Panel widmen wir uns der Spur einer sozialwissenschaftlichen Annäherung an die Adressat- und Teilnehmer:innen und stecken dabei einen Horizont ab, der sich von der Volksbildung in der Kaiserzeit (Vortrag 1), über die Erwachsenenbildung in der Weimarer Zeit und der Gegenwart (Vortrag 2) bis in die Gegenwart (Vortrag 3) erstreckt unter Berücksichtigung folgender Fragen: (a) Wer gelangt bei den sozialwissenschaftlichen Annäherungsversuchen zur Sprache, (b) mit welchen Mitteln wird das Zur-Sprache-bringen angestrebt und (c) welches Erkenntnisinteresse spielt bei der sozialwissenschaftlichen Annäherung eine Rolle? Im Panel widmen wir uns der Spur einer sozialwissenschaftlichen Annäherung an die Adressat- und Teilnehmer:innen und stecken dabei einen Horizont ab, der sich von der Volksbildung im Deutschen Kaiserreich (Vortrag 1), über die Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik (Vortrag 2) bis in die Gegenwart (Vortrag 3) erstreckt unter Berücksichtigung folgender Fragen: (a.) Wer gelangt bei den sozialwissenschaftlichen Annäherungsversuchen zur Sprache, (b) mit welchen Mitteln wird das Sprachebringen angestrebt und (c) welches Erkenntnisinteresse spielt bei der sozialwissenschaftlichen Annäherung eine Rolle?
9:00 - 10:45Session 2c: Teilhabe im Kontext von Grundbildung und Literalität
Ort: S06 S02 B06
Chair der Sitzung: Wibke Riekmann, Hochschule Hannover
9:00 - 10:45Session 2d: Professionelles Handeln im Umgang mit ungleicher Teilnahme und Teilhabe
Ort: S06 S03 B06
Chair der Sitzung: Mark Kleemann-Göhring, QUA-LiS NRW
9:00 - 10:45Session 2e: Weiterbildung im Kontext von Arbeit und Beruf
Ort: S06 S04 B06
Chair der Sitzung: Maria Stimm, Pädagogische Hochschule Freiburg
10:45 - 11:15Pause
Ort: Foyer S06
11:15 - 13:00Session 3a - Panel: Teilnahme als Interaktionsphänomen in Formaten des Lernens Erwachsener
Ort: S06 S00 B41
Chair der Sitzung: Franziska Wyßuwa, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
In der Disziplingeschichte der Erwachsenenbildung sind Fragen der Ermöglichung von Partizipation konstitutiv für die Gestaltung der Bildungspraxis. Dies drückt sich in Konzepten der Zielgruppen-, Lebenswelt- und Teilnehmendenorientierung aus. Die Konstruktion des Erwachsenen und die Ermöglichung von Teilnahme und Lernen ist dabei eng verbunden mit der Thematisierung von Wissen, Erfahrung und Biografie (Dausien 2003, Dinkelaker & Kraus 2012, Wyßuwa i.V.). Im vorgeschlagenen Panel verfolgen wir einen interaktionstheoretischen Zugang. Lernen und Teilnahme werden als soziale Realitäten (vgl. Dinkelaker 2008, 2016) untersucht und die Verfahren der wechselseitigen Hervorbringung von Teilnahme und Teilhabe der Beteiligten zum Gegenstand des Panels. Aus dieser Perspektive interessiert die Rekonstruktion des interaktiven Vollzugs und der Verhandlung von Teilnahme. Anhand ethnografischer und konversationsanalytischer Verfahren bearbeiten die Beiträge des Panels Fragen nach der Prozessierung sowie der interaktiven Aushandlung von (Nicht-)Teilnahme in unterschiedlichen Formaten des Lernens Erwachsener: Beratungen, Bildungsveranstaltungen und hybriden Lernsettings: Wie wirken Selbstansprüche und Konzepte (Erfahrungs-, Kompetenzorientierung, Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe) in konkrete Interaktionen hinein? Welche Formen von Teilnahme werden nahegelegt und (nicht) vollzogen? Wie koordinieren, verhandeln und ggf. problematisieren die Anwesenden Teilnahmeanforderungen, -möglichkeiten und -widerstände? Dabei geht es im Panel nicht nur um die empirischen Befunde der je spezifischen Ausdrucksformen und Spielarten von Teilnahme, sondern auch um deren (professions-)theoretische Diskussion: Die These, dass Teilnahme situativ hergestellt und verhandelt wird, öffnet den Blick für die damit verbundenen Praktiken, Dynamiken und praktischen Kernprobleme erwachsenpädagogischen Handelns. Die Frage, wie Erfahrungs- und Wissensthematisierungen Teilnahme und Teilhabe ermöglichen, zumuten oder auch regulieren, verspricht Aufschlüsse darüber, was überhaupt in Formaten des Lernens Erwachsener als ‚Lernen‘ kommuniziert werden kann und wie Teilnahmezuschreibungen dazu beitragen, pädagogische Kommunikation (Kade & Seitter 2007) hervorzubringen.
11:15 - 13:00Session 3b - Panel: Teilnahme und Teilhabe in verschiedenen Feldern der Grundbildung
Ort: S06 S00 B29
Chair der Sitzung: Natalie Pape, Leibniz Universität Hannover
Chair der Sitzung: Helmut Bremer, Universität Duisburg-Essen
Chair der Sitzung: Wibke Riekmann, Hochschule Hannover
In weiten Teilen der Bevölkerung gibt es nach wie vor immense Grundbildungsbedarfe: Laut der LEO-Studie beherrschen in Deutschland 12% der erwerbsfähigen Bevölkerung das Lesen und Schreiben „allenfalls bis zur Ebene einfacher Sätze“ und gelten als „gering literalisiert“ (Grotlüschen et al. 2020, S. 15). Geringe Schriftsprachbeherrschung geht oft mit eingeschränkter Teilhabe in weiteren Kompetenz- und Lebensbereichen einher (z.B. im Bereich der politischen Partizipation; Dutz/Grotlüschen 2020). Bereits in den 1990er Jahren wurde daher damit begonnen, Alphabetisierung in ein breiteres Konzept von Grundbildung zu überführen, das über die Vermittlung von Lesen, Schreiben und Rechnen hinausgeht (Duncker-Euringer 2017). Bildungspolitische Aktivitäten der letzten Jahre (AlphaDekade 2016-2026) zielen verstärkt darauf ab, die für die Erwachsenen- und Weiterbildung typischen „Komm-Strukturen“ (z.B. in Form von Alphabetisierungskursen der Volkshochschulen) um aufsuchende Strategien zur Teilnehmendengewinnung zu erweitern, wie sie z.B. in der arbeitsorientierten und lebensweltorientierten Grundbildung Anwendung finden (Frey/Menke 2021; Johannsen et al. 2022). Außerdem wurden angrenzende Felder der Erwachsenen- und Weiterbildung wie Maßnahmen der Jugendberufshilfe als Kontexte für Grundbildung fokussiert (Cora et al. 2023). Die zahlreichen Aktivitäten im Rahmen der AlphaDekade verfolgen das Ziel, mehr Möglichkeiten der Teilnahme und Teilhabe zu schaffen (BMBF 2019). Eine Teilnahme an Grundbildungsangeboten wird dabei oft schon sowohl mit einer Verbesserung individueller Grundbildungskompetenzen als auch mit einer erweiterten Teilhabe in anderen Lebensbereichen in Verbindung gebracht. Folgt man dem Lernkonzept Holzkamps (1993) oder dem Habituskonzept Bourdieus (1982, 1987) impliziert dies, dass die Angebote an die Erfahrungen und Lebenswelten der Teilnehmenden anschließen und für diese subjektive Bedeutsamkeit erlangen müssen. Erst darüber kann mehr Weltverfügung erlangt werden. Bislang ist jedoch nur wenig darüber bekannt, inwiefern die Angebote tatsächlich die Bedarfe und Interessen der Teilnehmenden aufnehmen. Dieser Frage soll daher in einem Panel mit drei Beiträgen nachgegangen werden. Durch die ersten beiden Beiträge werden Grundbildungsbedarfe von Teilnehmenden sowie pädagogisches Handeln in der arbeitsorientierten Grundbildung und der Jugendberufshilfe analysiert. Der dritte Beitrag untersucht mit einem partizipativen Forschungsdesign die Zugänge zu Schriftsprache von Lernenden und pädagogisch Tätigen einer Volkshochschule. Übergreifend kann so herausgearbeitet werden, welche (didaktischen) Rahmenbedingungen und Passungsverhältnisse zwischen Lehrenden und Lernenden sich als förderlich oder hemmend auf Lernen und Teilhabe in den drei Feldern der Grundbildung (arbeitsorientierte Grundbildung, Jugendberufshilfe, Volkshochschule) auswirken.
11:15 - 13:00Session 3c: Lernen und Teilnahme an Erwachsenenbildung im Alter
Ort: S06 S02 B06
Chair der Sitzung: Bernhard Schmidt-Hertha, LMU München
11:15 - 13:00Session 3d: Digitale Teilnahme und Teilhabe in der Erwachsenenbildung
Ort: S06 S03 B06
Chair der Sitzung: Falk Scheidig, Ruhr-Universität Bochum
13:00 - 14:15Pause
Ort: Foyer S06
14:15 - 15:15Keynote 2: "Partizipation und Exklusion im Kontext gesellschaftlicher Triggerpunkte" (Dr. Linus Westheuser, Humboldt-Universität zu Berlin)
Ort: S04 T01 A02
15:15 - 16:00Posterslam
Ort: S04 T01 A02
Die Vortragenden stellen die Inhalte der Poster in einer max. zweiminütigen Kurzpräsentation den Tagungsteilnehmenden vor und werben für das Poster zur näheren Betrachtung und Ins-Gespräch-Kommen in der nachfolgenden Posterausstellung.
16:00 - 17:00Posterausstellung
Ort: Foyer S06
17:00 - 18:30Mitgliederversammlung Sektion Erwachsenenbildung und Verleihung des Posterpreises
Ort: S04 T01 A02
18:30 - 19:00Pause und gemeinsame Anfahrt zum Gesellschaftsabend
Ort: Foyer S06
19:00 - 21:00Gesellschaftsabend im Lighthouse
Ort: Lighthouse, Liebigstr. 1
Der Gesellschaftsabend findet in einer zu einem Konzerthaus umgestalteten Kirche statt (Lighthouse). Ort: Lighthouse (Liebigstraße 1, 45145 Essen; Haltestelle Alfred-Krupp-Schule) Gemeinsame Anfahrt in mehreren Gruppen mit dem ÖPNV; Tickets (VRR, Preisstufe A3, bspw. Happy Hour Ticket für Hin- und Rückfahrt) bitte selbst erwerben; Treffpunkt im Foyer S06 ab 18.30 Uhr
Datum: Freitag, 27.09.2024
9:00 - 10:30Session 4a - Panel: Teilnehmen als soziale Praxis
Ort: S06 S00 B29
Chair der Sitzung: Katrin Kraus, Universität Zürich
Chair der Sitzung: Christiane Hof, Goethe Universität Frankfurt
Partizipation an Erwachsenenbildung/Weiterbildung wird häufig auf die teilnehmenden Personen fokussiert. In den Blick kommen dann individuelle Motive, Interessen und Orientierungen oder sozial-strukturelle bzw. ökonomische Bedingungen (z.B. Milieuzugehörigkeiten). Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Bedingtheit und den konkreten Bedingungen einer Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme. Im Horizont praxistheoretisch orientierter Perspektiven (u.a. Reckwitz, 2003; Schäfer, 2016) zeigt sich Teilnehmen jedoch nicht als ein (mehr oder weniger ausgedehntes) Ereignis, sondern als ein zukunftsoffener, sich von Moment zu Moment entfaltender Prozess. Anstelle der mit dem Teilnehmen verbundenen Intentionen der Teilnehmenden oder der Professionellen werden die (wahrnehmbaren) körperlich-situierten und sozial eingebundenen Verhaltensweisen der Beteiligten in den Blick genommen. Soziale Praktiken lassen sich dabei verstehen als „nexus of doings and sayings“ (Schatzki, 1996, S. 89) bzw. als Verbindung von Aktivitäten (doings), Sprachspielen (sayings) und Beziehungen (relatings) (Kemmis et al., 2014). Anschließend an diese praxeologische Theoriekonzepte wird es möglich, das Teilnehmen an Weiterbildung als eine Vollzugswirklichkeit zu untersuchen, die mit Möglichkeiten des Teilhabens interferiert. Teilnehmen an Weiterbildung wird als Moment sozialer Praktiken beschreibbar, die spezifische Handlungs- und Partizipationsmöglichkeiten eröffnen oder eben ausschließen: „Which learning opportunities are afforded at these locations depend on the practices that are carried on at them” (Schatzki, 2017, S. 30). Eingelagert sind diese Praktiken dabei in symbolische Ordnungen von Wissen und Tun, d.h. sie sind immer Teil gesellschaftlicher Praktiken der Eröffnung und des Verwehrens von Teilnahme und Teilhabe. Das geplante Panel dient dazu, ausgehend vom Phänomen des Teilnehmens, Möglichkeiten einer praktikentheoretischen Beschreibung des Geschehens in ‚sites’ (Schatzki, 2002), der Erwachsenenbildung und des Lernens Erwachsener aufzuzeigen und miteinander ins Gespräch zu bringen, um so Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes für eine Auseinandersetzung mit dem Teilnehmen in der Erwachsenenbildung in Bezug auf das Teilhaben auszuloten. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Beobachtung, dass Praxistheorie nicht eine Theorie ist, sondern eher von einer Theoriefamilie auszugehen ist. Die Beiträge des Panels werden daher ihren jeweiligen theoretischen Zugang zu Praktiken des Teilnehmens erörtern und mit Bezug zu empirischen Befunden die Bedeutung und den Ertrag dieser Perspektive für das Verständnis von Teilhabe durch Teilnahme herausarbeiten. Literatur Kemmis, S. et al. (2014). Changing Practices, Changing Education. Singapore: Springer. Reckwitz, A. (2003). Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken. Zeitschrift für Soziologie, 32, 282–301. Schäfer, H. (Hrsg.). (2016). Praxistheorie: Ein soziologisches Forschungsprogramm (1. Aufl.). transcript Verlag. https://doi.org/10.14361/9783839424049 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] Schatzki, T.R. (1996). Social practices. A Wittgensteinian approach to human activity and the social. Cambridge: Cambridge Univ. Pr. Schatzki, T. R. (2002). The site of the social: A philosophical account of the constitution of social life and change. University Park: Pennsylvania State University Press. Schatzki, T.R. (2017). Practices and Learning. In P. Grootenboer, C. Edwards-Groves & S. Choy (Eds.), Practice theory perspectives on pedagogy and education. Praxis, diversity and contestation (pp. 23–43). Singapore/Heidelberg/New York/Dordrecht/London: Springer.
9:00 - 10:30Session 4b: Inklusion und Erwachsenenbildung
Ort: S06 S00 B41
Chair der Sitzung: Katharina Pongratz, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
9:00 - 10:30Session 4c: Weiterbildungsteilnahme im Kontext von Zeit und Geschlecht
Ort: S06 S02 B06
Chair der Sitzung: Lisanne Heilmann, Universität Bremen
9:00 - 10:30Session 4d: Instrumente für die Erwachsenenbildung(sforschung)
Ort: S06 S03 B06
Chair der Sitzung: Julia Koller, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
10:30 - 11:00Pause
Ort: Foyer S06
11:00 - 12:45Session 5a - Panel: Wissenschaftliche Weiterbildung und Aufstiegsfortbildungen im Spannungsfeld von Inklusion und Exklusion
Ort: S06 S00 B41
Chair der Sitzung: Claudia Lobe, Universität Bielefeld
Die wissenschaftliche Weiterbildung steht im Spannungsfeld von Inklusion und Exklusion (DGWF et al., 2020). Einerseits haben zunehmende Markt- und Nachfrageorientierung und neue Steuerungsmodelle im Hochschulsystem eher zu einer Verengung und Ausrichtung auf Verwertbarkeitsinteressen des Angebots geführt (vgl. Ludwig 2010; Christmann, 2019). Ökonomisierungs- und Optimierungstendenzen in der wissenschaftlichen Weiterbildung lassen sich als Gegenspieler zu humanistisch-emanzipativen und inklusiven Bildungsvorstellungen lesen (Kondratjuk, 2022). Andererseits kennzeichnet die wissenschaftliche Weiterbildung schon seit ihren Anfängen in der Universitätsausdehnungsbewegung ein Öffnungsbemühen, das zuletzt durch das von Bund und Ländern finanzierte Programm „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ einen bildungspolitischen Höhepunkt erfuhr. Das Programm hat mit der Zielsetzung, die Bildungschancen aller Bürgerinnen und Bürger zu steigern, einen massiven Ausbau an weiterbildenden Studienangeboten für neue Zielgruppen ausgelöst (vgl. Nickel et al.,2020). Demgegenüber steht der wiederkehrende Befund einer nach wie vor niedrigen Beteiligung nicht-traditioneller Zielgruppen (vgl. z.B. Dörner 2020; Alheit, 2020). Teilnahmebarrieren und Benachteiligungsstrukturen stellen sich als komplexe Bedingungsgefüge dar, die auch jenseits formaler Zugangsregularien und Angebotsstrukturen verdeckt wirksam und von Teilnehmenden in unterschiedlicher Weise biografisch bearbeitet werden (Lobe, 2015; Demmer & Lobe, 2020). Das geplante Panel thematisiert Spannungsverhältnisse von Inklusion und Exklusion im Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung. Deren Bearbeitung lenkt den Blick insbesondere auf die professionellen Selbstverständnisse und Reflexionsanforderungen der beteiligten Akteure.
11:00 - 12:45Session 5b: Internationale Perspektiven auf Teilnahme und Teilhabe
Ort: S06 S02 B06
Chair der Sitzung: Sabine Schmidt-Lauff, Helmut-Schmidt-Universität / UniBw H
11:00 - 12:45Session 5c: Biografie und Lebenssituationen als Ausgangspunkt von (gesellschaftlicher) Teilhabe
Ort: S06 S03 B06
Chair der Sitzung: Carola Iller, Universität Hildesheim
12:45 - 13:00Pause
Ort: Foyer S06
mit Currywurst "aufe Hand" (auch vegan) und Suppe
13:00 - 13:30Vorstellung der "TAEPS-Studie" („Teachers in Adult Education – a Panel Study“)
Ort: S06 S00 B29
Josef Schrader und Theresa Büchler (beide DIE)
13:30 - 13:35Pause
Ort: Foyer S06
13:35 - 14:30"Ist da noch jemand!? Zur Situation des Personals in der Weiterbildung" (Podiumsdiskussion)
Ort: S06 S00 B29
Chair der Sitzung: Helmut Bremer, Universität Duisburg-Essen
Chair der Sitzung: Silke Schreiber-Barsch, Universität Duisburg-Essen

Podiumsdiskussion "Ist da noch jemand!? Zur Situation des Personals in der Weiterbildung" mit Josef Schrader (DIE), Bernd Käpplinger (JLU Gießen), Frauke Eule (Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW), Celia Sokolowsky (Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V.), Angéla van den Boom (LAAW.nrw)
Die Podiumsdiskussion nimmt die aktuelle Debatte um den Fachkräftebedarf bzw. ‚Fachkräftemangel' in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung zum Ausgangspunkt, um diese aus wissenschaftlicher, bildungspolitischer sowie praxisorientierter Perspektive zu beleuchten. Zunächst stellt sich die Frage, wie das Phänomen und die Situation des Fachkräftebedarfs von den beteiligten Diskutant:innen konturiert wird. Neben der Erörterung struktureller, feldspezifischer Aspekte (bspw. Finanzierungsstrukturen, rechtliche Regulierungen, Beschäftigungsverhältnisse und -bedingungen, organisationale Strukturen) sowie konkreter Herausforderungen in der Praxis (bspw. Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter:innen und Dozent:innen) sollen insbesondere auch Entwicklungsperspektiven und Handlungsempfehlungen eröffnet und diskutiert werden.
14:30 - 14:45Tagungsende: Verabschiedung und Abschluss
Ort: S06 S00 B29

 
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Veranstaltung: DGfE-Sektionstagung EB 2024
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.106+CC
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