Veranstaltungsprogramm

Eine Übersicht aller Sessions/Sitzungen dieser Veranstaltung.
Bitte wählen Sie einen Ort oder ein Datum aus, um nur die betreffenden Sitzungen anzuzeigen. Wählen Sie eine Sitzung aus, um zur Detailanzeige zu gelangen.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 1b - Panel: Spannungsfelder inklusiver Erwachsenenbildung: Ambivalenzen und Potentiale in Theorie, Methodologie und empirischen Befunden
Zeit:
Mittwoch, 25.09.2024:
16:00 - 18:00

Chair der Sitzung: Wiebke Curdt, Universität Duisburg-Essen
Ort: S06 S00 B29

96 Plätze

Zusammenfassung der Sitzung

Die politische Relevanz von Teilhabe und Teilnahme ist im Kontext Behinderung seit der Ratifizierung der UN-BRK in Deutschland (BGBL 2009) neu gesetzt. Seither wurde der „Leitwert Inklusion“ nicht nur in der Praxis der Behindertenhilfe, sondern zudem in der (öffentlichen) Erwachsenenbildung (DVV 2011, 11) bzw. der Bildung (junger) Erwachsener mit Behinderungen erneut aufgegriffen und stärker verankert. Auch wenn sich auf institutioneller Ebene Veränderungen zeigen, von einer wachsenden Anzahl an Kursangeboten und -nachfragen bei Erwachsenen mit Behinderungen auszugehen ist (u.a. Heimlich/Behr 2018), erfolgt die Umsetzung in vielfältiger Weise; mit dem Hinweis auf einen beim Gegenstand der inklusiven Erwachsenenbildung vorliegenden enormen Forschungsbedarf (BMAS 2021, 198).

Das Panel zielt dementsprechend darauf ab, eine begriffliche Klärung von Teilhabe, Teilnahme bzw. Partizipation und Behinderung vorzunehmen sowie mögliche methodologische, auch partizipativ orientierte Zugänge darzustellen und (kritisch) zu diskutieren (u.a. Curdt/Schreiber-Barsch 2021); konkret am Beispiel der vielfach (noch) unsichtbaren und weithin exkludierten Zielgruppe (junger) Erwachsener mit Behinderungen, explizit mit Lernschwierigkeiten (BMAS 2021, 198). Empirische Daten werden in den Beiträgen herangezogen, um Teilhabe und Teilnahme dieser Zielgruppe in formalen, non-formalen und informellen Lernsettings und über den Lernverlauf in den Diskurs einzubringen und, um praxisbezogene Ableitungen zu treffen. Wir folgen hierbei insbesondere der Frage, welche Gelegenheitsstrukturen der Teilhabe an Erwachsenenbildung und welche Formen der Teilnahme sich konkretisieren und empirisch nachzeichnen lassen, um Spannungsfelder zu erkunden und Potentiale des Aufbrechens resistenter Exklusionsstrukturen auszuloten – ohne nunmehr Zuschreibungen von Bildungsferne und Zumutungen einer unterstellten Lernbedürftigkeit zu etablieren.


Zeige Hilfe zu 'Vergrößern oder verkleinern Sie den Text der Zusammenfassung' an
Präsentationen

Übergänge inklusiver Bildung gestalten: ein Wechselspiel zwischen Handeln der Subjekte und sozialen Strukturen

Wiebke Curdt, Richter-Boisen Anette, Schreiber-Barsch Silke

Universität Duisburg-Essen, Deutschland

Der Beitrag präsentiert Befunde des partizipativ-qualitativen Forschungsprojektes „MEIN.Profil: Ressourcenorientierte Diagnostik von Lernverläufen (junger) Erwachsener an den Übergängen inklusiver Bildung“ (BMBF, Universität Duisburg-Essen; 01NV2129). Diskutiert wird das Spannungsfeld und die Gestaltung von Übergängen zwischen sozialen Strukturen, Partizipationschancen und Exklusionsrisiken bei Lernen und Bildung, und subjektivem Handeln Erwachsener mit Lernschwierigkeiten (sog. geistiger Behinderung). Hierzu folgen wir einerseits einem sozialwissenschaftlichen Verständnis von Partizipation, welches Teilhabe als Strukturprinzip mit Teilnahme als Handlungsprinzip (Beck 2013) verknüpft. Andererseits schließen wir an eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf Behinderung an (Disability Studies; Waldschmidt 2017). Abschließend werden empirische Befunde des genannten Forschungsprojektes präsentiert und anhand eines entwickelten Portfolio-Instrumentes für die Dokumentation und Selbstreflexion von Fähigkeiten der Grundbildung zur Diskussion gestellt.



Erwachsenenbildung(sforschung) inklusiv !?!

Olaf Dörner, Katharina Maria Pongratz, Judith Zadek

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland

Inklusive Erwachsenenbildung(-sforschung) verstehen wir in zweifacher Hinsicht: Im gegenstandstheoretischen Sinne geht es uns erstens um die Beforschung von Inklusion in der Erwachsenenbildung; gefragt wird, inwieweit Inklusion realisiert wird bzw. ist. Zweitens impliziert die Formulierung „inklusive Forschung“, ähnlich partizipativer Forschung, die Inklusion der Beforschten in den Forschungsprozess selbst.

In unserem Beitrag werden wir an dieses Verständnis anschließend empirische Beobachtungen aus den Projekten „Werkstatt-Uni“, „Labor inklusive Erwachsenenbildung(sforschung)“ und der seit 2022 laufenden Lehrkooperation „Lebenswelten“ mit Bildungsfachkräften der Hochschule Magdeburg-Stendal anhand identifizierter partizipativer Elemente zur Diskussion stellen und darüber sowohl einen Beitrag zur begrifflichen Klärung von Teilhabe und Teilnahme im Kontext inklusiver Erwachsenenbildung leisten (Dörner et al 2023; Dörner/Pongratz 2023); als auch praxisbezogene Projekte präsentieren.



ENTFÄLLT: Inklusion durch partizipativ gestaltete segregierte Bildungsangebote an der Schnittstelle DaZ und Behinderung!?

Franziska Bonna

Universität Bremen, Deutschland

In diesem Panelbeitrag wird diskutiert, inwieweit auch segregierte Bildungs- und Arbeitsräume Inklusion im Sinne von Bildungsteilhabe und darüber hinaus von Partizipation (Hershkovich et al. 2017) fördern und umsetzen können. Dies erfolgt am Beispiel des Praxis-Modellprojekts „Deutschkurs für kognitiv beeinträchtigte Menschen“ (wissenschaftliche Begleitung 2022-2023). Mittels eines triangulativen Verfahrens wurde der Frage partizipativer Gestaltung von Deutschkursen nachgegangen und ein umfangreicher Datenkorpus (u.a. Gruppendiskussion, videografierte Unterrichtsbeobachtungen) erhoben, und mittels strukturierter qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring 2015) ausgewertet. Es konnten theorie- und datenbasierte Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, welche zur Reflexion und Umsetzung von Partizipation beitragen.



ENTFÄLLT: Wie Berufsbildungstraditionen die Strukturen und Praktiken der berufsschulischen Teilhabe prägen. Empirische Befunde aus einer ethnografischen Vergleichsstudie zu Berufsbildungskulturen in England und Deutschland

Erika Gericke

Universität Siegen, Deutschland

Das Berufsbildungssystem eines jeden Landes ist kulturell geprägt (z. B. Georg 1997). So sind das englische wie auch das deutsche Berufsbildungssystem durch ihre jeweiligen (beruflichen) Bildungstraditionen beeinflusst. Diese Bildungstraditionen bilden sich sowohl in den Strukturen als auch den Praktiken der Akteur*innen ab und prägen demnach die Umsetzung von Partizipation. Anhand empirischer Daten wird gezeigt, wie sich die Teilhabestrukturen und -praktiken der deutschen und englischen Berufsbildungssysteme für Menschen mit Beeinträchtigung unterscheiden und wie dies mit den Bildungstraditionen zusammenhängt; die auch in die Erwachsenenbildung hinein wirken.



 
Impressum · Kontaktadresse:
Veranstaltung: DGfE-Sektionstagung EB 2024
Conference Software: ConfTool Pro 2.8.105+CC
© 2001–2025 by Dr. H. Weinreich, Hamburg, Germany