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Keynote 2: "Partizipation und Exklusion im Kontext gesellschaftlicher Triggerpunkte" (Dr. Linus Westheuser, Humboldt-Universität zu Berlin)
Zeit:
Donnerstag, 26.09.2024:
14:15 - 15:15
Ort:S04 T01 A02
Hörsaal im alten Audimax: "Labor"
Zusammenfassung der Sitzung
Die Studie "Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft" von Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser (Suhrkamp 2023) zeichnet eine Großwetterkarte politischer Konflikte in Deutschland. Entgegen der landläufigen Behauptung eines politischen Auseinanderfallens der Gesellschaft in verfeindete Lager zeigt sich, dass eine Mehrheit der Bevölkerung sich zu gesellschaftlichen Konflikten recht ambivalent verhält. Wo der öffentliche Diskurs von Pro und Contra bestimmt wird, überwiegt im Alltagsbewusstsein oft ein "Ja, aber". Dennoch gibt es Punkte, an denen sich das Diskussionsklima deutlich erhitzt und Konsens in vehementen Dissens umschwenkt. Diese "Triggerpunkte" verweisen auf verborgene normative Spannungen und soziale Exklusionsverhältnisse. In Diskussionen um politische Aufregerthemen wie Genderstern, Lastenräder und Obergrenzen, so die Deutung, wird auch verhandelt, wie gesellschaftliche Ideale der Fairness, Autonomie oder Normalität auszubuchstabieren sind. Die Keynote präsentiert empirische Befunde der Studie und stellt Überlegungen dazu an, inwiefern Partizipation und Bildung zu einer "Ent-Triggerung" der Gesellschaft beitragen können.