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Sitzungsübersicht
Sitzung
Session 9 | gemeinsam eingereichte Beiträge
Zeit:
Freitag, 22.09.2023:
13:30 - 15:00

Chair der Sitzung: Thorsten Junge
Ort: Geb. 2, 4+5


(Inter-)disziplinäre Begegnungen mit Medienpädagogik


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Präsentationen

Bleibt alles anders: Medienpädagogik und ihre Rolle als Schnittstelle zwischen der Allgemeinen Erziehungswissenschaft und Informatik

Dan Verständig1, Thomas Damberger2, Denise Klinge3, Juliane Ahlborn1

1Universität Bielefeld, Deutschland; 2Freie Hochschule Stuttgart; 3Universität der Bundeswehr München

Das Panel möchte medienpädagogische Ansätze auf die digitale und digitalisierte Mensch-Technik-Beziehung in den Blick nehmen. In drei Beiträgen werden unterschiedliche Perspektiven auf diese Veränderungsdynamik und die daraus resultierenden Spannungen für ein disziplinäres Selbstverständnis sowie interdisziplinäre Anschlussfähigkeit herausgearbeitet. Der erste Beitrag greift das Verhältnis von Bildungstheorie und Medienpädagogik auf, wie es bei Sesink (2007) im Sinne einer Standortbestimmung herausgestellt wurde. Dabei werden aktuelle Entwicklungen einer Techno-Logik in den Blick genommen, um so Differenzlinien von Sein und Erscheinen zu konturieren. Der zweite Beitrag widmet sich dann in praxistheoretischer Perspektive der algorithmischen Wissenskonstruktionen und den designten Vermittlungsweisen. Dabei werden empirisch rekonstruierte pädagogische Modi Operandi digitaler Technologien vorgestellt und diskutiert, um so zu Aussagen darüber zu kommen, welchen Beitrag die Medienpädagogik auch zukünftig zur Erziehungswissenschaft leisten kann. Der dritte Beitrag widmet sich schließlich der Frage, inwiefern eine disziplinäre Identität (Mittelstraß 2001) im Spannungsfeld zu interdisziplinärer Offenheit steht, wenn man gegenstandsbezogen auf die Gestaltung von Lehr-Lernsettings mit und durch digitale Technologien blickt. Anhand von adaptiven Lernumgebungen wird exemplarisch aufgezeigt, welche Potenziale sich für die Medienpädagogik hinsichtlich der Gestaltung und Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien für unterschiedliche Zielgruppen ergeben. Der Beitrag gibt zudem einen Impuls zur Diskussion über die Bedeutung von Kritik im Zusammenhang zur Interdisziplinarität.

Die drei Beiträge vertreten die Grundannahme, dass sich erziehungswissenschaftliche Grundfragen zu digitalen Technologien und der sich wandelnden Mensch-Technik-Beziehung aus einem medienpädagogischen Selbstverständnis heraus formulieren lassen. Dies erfordert jedoch eine (neue) theoretisch-konzeptionelle Ausrichtung sowie entsprechende methodisch-methodologische Zugänge. Digitale Technologien verändern schließlich nicht nur die Art und Weise, wie wir mit den von uns gewählten Problemen (lebensweltbezogen) und Untersuchungsgegenständen (forschungsbezogen) umgehen, sie bedingen gleichzeitig auch die Möglichkeitsräume, wie Daten, Informationen und Erkenntnisse strukturiert, ausgewertet und repräsentiert werden. Eine kritisch-reflexive Hinwendung und die Adressierung von methodischen wie auch methodologischen Konsequenzen für die Medienpädagogik kann dazu beitragen, eine disziplinäre Selbstvergewisserung vorzunehmen.