RDMO hat sich als das am weitesten genutzte DMP-Tool in Deutschland etabliert. Seit seiner Einführung haben viele Einrichtungen an eigenen DMP-Templates für RDMO gearbeitet, die in RDMO als “Kataloge” bezeichnet werden. Diese basieren in vielen Fällen auf den Inhalten, die von der RDMO Community bereitgestellt und betreut werden. Da die Einarbeitung in die Katalogerstellung allerdings jeder Einrichtung selbst überlassen ist, entstanden auch viele Einzellösungen und nicht kompatible Kataloge. Es fehlt momentan an einem abgestimmten Leitfaden für die Erstellung standardisierter und somit interoperabler Templates. Dies ist vor allem dann relevant, wenn das Ziel machine-actionable DMPs (maDMPs) sind, die einen Austausch von Informationen zwischen DMP und weiteren FDM-Diensten ermöglichen sollen.
Mit dem NFDI Basisdienst DMP4NFDI soll diese Standardisierung in Zusammenarbeit mit den NFDI Konsortien erfolgen. DMP4NFDI hat zum Ziel, den maDMP innerhalb der NFDI zu etablieren, auf dessen Basis z.B. verschiedene Services und Stakeholder über DMPs miteinander kommunizieren können.[1] Die dafür notwendige Standardisierung der DMP Templates soll durch das NFDI DMP Template Framework sichergestellt werden, das durch den Basisdienst initial bedarfsorientiert entwickelt und langfristig gewartet wird. Das Framework beschreibt einerseits Strukturen für DMP Templates, gemeinsame Inhalte und Attribute, sowie ein Vorgehen, um spezifische, aber zugleich interoperable Kataloge auf dieser Basis zu entwickeln.
Als Werkzeug dient hierzu RDMO, das als internes Vokabular (“Domäne”), sogenannte “Attribute” definiert, anhand derer Informationen zwischen Elementen ausgetauscht werden können. Seit Version 2.0 erlaubt RDMO außerdem die Verwendung von Fragen oder Fragensets in mehreren Katalogen, was den modularen Aufbau von Templates ermöglicht und somit eine technische Grundlage für die Nutzung eines solchen Frameworks bildet. DMP4NFDI hostet daher eine mandantenfähige RDMO-Instanz für die NFDI-Konsortien, über die eine kooperative Zusammenarbeit an Katalogen ermöglicht wird. Zusätzlich entstehen Trainings- und Schulungsmaterialien für die Arbeit mit RDMO.
Das NFDI DMP Template Framework entsteht durch den Austausch mit den NFDI-Konsortien und der breiteren FDM-Community und soll community-getrieben weiterentwickelt werden. Das Framework wird offen bereitgestellt, so dass es auch in lokalen Instanzen verwendet werden kann. Im Rahmen des Workshops wird der aktuelle Stand des Frameworks vorgestellt und gemeinsam an RDMO-Katalogen gearbeitet. Ziel ist der gemeinsame Austausch über die Möglichkeiten der Template-Standardisierung und das Zusammenwirken von NFDI-Basisdienst mit lokalen Angeboten. Teilnehmende müssen daher nicht einem NFDI-Konsortium angehören.
Der Workshop richtet sich nicht nur an erfahrene RDMO-EditorInnen, sondern auch an Neulinge. DMP4NFDI stellt für den Workshop eine Demo-Instanz von RDMO zur Verfügung, in der das Framework ausprobiert werden kann.
- --
[1] vgl. Diederichs, K., Krause, C., Lemaire, M., Reidelbach, M., & Windeck, J. (2024). A Vision for Data Management Plans in the NFDI (1.0). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.10570654