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Sitzungsübersicht
Sitzung
Präsentationen B3: LZA & Speicher
Zeit:
Donnerstag, 13.03.2025:
13:30 - 14:10

Chair der Sitzung: Béla Koch
Ort: 1. Obergeschoss, Hörsaal 07
Virtuelle Bühne für Hörsaal 7

Sitzungsthemen:
Datenpublikation, Open Data, Open Science, Open Access, Institutionelle Einrichtung, FDM-Initiative, Qualitätssicherung, Beschreibung eines (FDM-)Tools, Datenarchivierung, Reproduzierbarkeit und Nachnutzung, NFDI-Bezug, Lebenswissenschaften, Naturwissenschaften, Nicht zutreffend/Fachbereichsübergreifend

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Präsentationen

Veränderte Nutzeranforderungen als Herausforderung für die Veröffentlichung und Langzeitarchivierung agrarwissenschaftlicher Daten

Nikolai Svoboda1, Katharina Markus2, Alfred Wutschka2, Marcel Wallschläger1, Uta Parmaksiz2, Kristin Meier1

1Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.; 2ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften

Boden- und agrarwissenschaftliche Daten stellen eine hohe Anforderung an das Datenmanagement und die zugrunde liegende Infrastruktur. Forschungsdaten dieser Domäne weisen nicht nur eine hohe Diversität bezogen auf ihre Formate und Struktur auf und unterliegen dem Datenschutz, sie sind auch langfristig relevant und veränderten Anforderungen der Community unterworfen. Da Daten in der Regel einen Landschaftsbezug haben, müssen sie in speziellen Geodatenbanken organisiert und bereitgestellt werden. Das auf diese spezifischen Erfordernisse spezialisierte, hier dargestellte, BonaRes Repositorium ist eine Kerninfrastruktur des FAIRagro Konsortiums (Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, NFDI). Forschungsdaten werden im BonaRes Repositorium von der Aufbereitung (Qualitätssicherung) über die Datenübergabe (Webschnittstelle) bis zur Veröffentlichung den FAIR Kriterien folgend kuratiert, mit Metadaten (INSPIRE, DataCite) beschrieben und stehen zitierfähig (DOI) zur freien und offenen Nachnutzung bereit (CC BY, CC0). Das BonaRes Repositorium wird laufend anhand der Bedarfe der Community weiterentwickelt (Svoboda et al., 2023; https://doi.org/10.20387/bonares-sthv-ty43). Ein wichtiger Baustein zur notwendigen langfristigen Sicherung (>10 Jahre) des Zugangs und damit der Nachnutzung von digitalen Objekten ist die kontinuierliche Überführung der Objekte vom Repositorium in ein Langzeitarchiv.

Herausforderungen speziell bei der langfristigen Bereitstellung von Forschungsdaten sind sowohl der zeitlich uneingeschränkte Erhalt digitaler Informationen über die Weiterentwicklung von Soft- und Hardware hinaus, als auch die sich verändernden Ansprüche der Zielgruppen an die archivierten Objekte. Sowohl die Zielgruppen, als auch deren Ansprüche werden regelmäßig evaluiert. Ein Risiko sind obsolete Dateiformate, die zu einem Verlust der technischen Interpretierbarkeit führen (z.B. Lotus 1-2-3, Word für DOS oder diverse proprietäre Grafikformate). Darüber hinaus sind für eine langfristig semantische Interpretierbarkeit der Forschungsdaten ausreichend Metadaten zu erhalten. Eine zeitnahe Planung und Durchführung von Erhaltungsmaßnahmen durch ein Langzeitarchiv ist geboten, um den Kontakt zu Datenproduzenten, aber auch den Erhalt der Objekte über die Lebenszeit von Datenbanken oder Repositorien hinaus zu sichern.

Wir stellen hier unsere Zusammenarbeit vor, und beschreiben, welche relevanten Dateiformate und Metadaten identifiziert wurden, welche notwendigen Aufbereitungen der Datensätze im Repositorium für die Langzeitarchivierung vorgenommen werden müssen und welcher Workflow sich etabliert hat, auch im Zuge sich ändernder Ansprüche der Forschung an das BonaRes Repositorium (z.B. vermehrte Veröffentlichung von Containern mit nichttabellarischen Daten und originären Geodaten). Die Erhaltungsplanung für archivierte Objekte nach dem Open Archival Information System (OAIS)-Standard ist ein zentraler Bestandteil des Workflows. Wir beschreiben für verschiedene Dateiformate unterschiedliche Ebenen („Object Levels of Preservation“) der Langzeitarchivierung: von reinem technischen Erhalt der Datei (Bitstream Preservation für Supplemental Material und begleitende Grafiken) bis zu semantischer Langzeitarchivierung (Forschungsdaten), die die Interpretierbarkeit entsprechend der voraussichtlichen Nutzung in der Zukunft sicherstellt. In unserem Beitrag wird der einrichtungsübergreifende Workflow (ZALF ⇔ ZB MED) praxisnah dargestellt und die bidirektionale Schnittstelle zwischen BonaRes Repositorium (Datenbereitstellung für und mit Wissenschaftspartnern) und Langzeitarchiv mit dem kooperativ betriebenem Langzeitarchivierungssystem Rosetta (Infrastrukturpartner ZB MED, in Kooperation mit TIB und ZBW) erläutert. Das überarbeitete Konzept für weitere nötige Anpassungen an sich kontinuierlich ändernde Bedarfe durch die Community werden wir als Ausblick vorstellen und diskutieren.



Die Triathlon-Staffel der Speicherplatz-Provisionierung

Ilona Lang, Marcel Nellesen, Marius Politze

RWTH Aachen University, Deutschland

Das im Rahmen der Hochschulkooperation Digitale Hochschule NRW (DH.NRW) erbrachte IT-Dienste Angebot soll im Einklang mit Forderungen des MKW so weiterentwickelt werden, dass kooperativ erbrachte und genutzte Angebote fokussiert werden. Im Fall des vom MKW geförderten Cloudspeichers DataStorage.nrw ist eine zusätzliche Bedingung die Einhaltung von FAIR-Prinzipien bei der Speicherplatznutzung. Für die Vergabe von Speicherplatz ergibt sich daraus eine Staffel, bei der folgende Disziplinen absolviert werden müssen: 1. Erfolgreiche Prüfung der Zugehörigkeit zur DH.NRW/NFDI – 2. Ermöglichung eines Projektmanagements in Kooperations- und FAIR-unterstützender Software - 3. Begutachtungsverfahren zur Prüfung der Einhaltung von FAIR-Prinzipien - eine wissenschaftsorientierte Bewirtschaftungs-Triathlon-Staffel.

Die erste Staffelübergabe wird durch die Projekte IDM.NRW und IAM4NFDI absolviert. IDM.NRW schafft die notwendige organisatorische Grundlage, indem es eine Einigung bezüglich der verwendeten Attribute und deren Bedeutung für alle DH.NRW Hochschulen koordiniert. Basierend darauf stellt IAM4NFDI für alle NFDI-Konsortien eine Authentifizierungs- und Autorisierungs-Infrastruktur (sogenannte Community AAI) zur Verfügung und unterstützt dadurch die Anbindung an NFDI-Dienste. Die jeweilige NFDI-Community-AAI ermöglicht wiederum die Übergabe von wichtigen Attributen zur Speicherplatzvergabe (u.a. Zugehörigkeit zur Hochschule / NFDI, Rollen an Hochschulen / in NFDI-Konsortien) an Kooperations- und Prozessunterstützender Software in diesem Fall für das Forschungsdatenmanagement.

Die zweite Staffelübergabe wird durch die FDM-Plattform Coscine vorbereitet, welche sowohl eine hochschulübergreifende Kooperation als auch ein Forschungsdatenmanagement im Sinne der FAIR-Prinzipien unterstützt. Forschende legen hier ihre Projekte an und können dank der NFDI-Community AAI Projektmitglieder unabhängig von ihrer Hochschulzugehörigkeit dazu einladen. Neben einem projektspezifischen Rollenmanagement ermöglicht Coscine die Einbindung von verschiedenen Datenquellen, sogenannten Ressourcen. Die FAIR-Prinzipien unterstützt Coscine durch die Vergabe von PIDs auf Projekt- und Ressourcenebene sowie der Annotation der Forschungsdaten mit Metadaten auf Projekt-, Ressourcen-, und Datei-Ebene. Da die inhaltliche Abstimmung von Metadatenprofilen und Projekt, sowie die Einhaltung von organisatorischen Regelungen zur Beschreibung der Daten der annotierten Metadaten durch Coscine nicht geprüft werden kann, jedoch entscheidend für die Qualität der Daten ist, erfolgt die Freischaltung von Speicherplatz in der DataStorage.nrw Ressource erst nach einer zusätzlichen wissenschaftsgeleiteten Begutachtung.

Die letzte Disziplin wird durch die Software JARDS durchgeführt, welches ein elektronisches Projektantragssystem für Coscine Projekte darstellt. Im Rahmen eines Antrags auf Speicherplatz müssen Nutzende dort insbesondere die Vergabe von reichhaltigen Metadaten erläutern und dokumentieren. FDM-Personal der eigenen sowie einer anderen DH.NRW-Hochschule prüft im Anschluss in einem wissenschaftsgeleiteten Peer-Review-Verfahren den Antrag und berät die Forschenden bei offenen Punkten. Bei einem erfolgreichen Antrag ist das Ziel erreicht: Der Speicherplatz wird über Coscine für das jeweilige Projekt freigegeben und kann durch die Forschenden genutzt werden.



 
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