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Sitzungsübersicht
Sitzung
Panel2: "Transitionen vom Krieg zum Frieden"
Zeit:
Mittwoch, 24.09.2025:
17:00 - 18:00

Chair der Sitzung: Anja Weiß, Universität Duisburg-Essen
Chair der Sitzung: André Armbruster, Universität Duisburg-Essen
Sitzungsthemen:
Meine Vortragssprache ist Deutsch.

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Präsentationen

Transitionen vom Krieg zum Frieden

Teresa Koloma Beck1, Maren Hofius2, Christopher Daase3, Anja Weiß4, André Armbruster4

1Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg; 2Universität Hamburg; 3Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung; 4Universität Duisburg-Essen, Deutschland

Kriege sind heute oft Mehrebenenkonflikte, in denen sich innergesellschaftliche Spaltungen, regionale Differenzen sowie macht- und geopolitische, interne wie externe Instrumentalisierungen und Einflussnahmen zu jahrzehntelangen Eskalationen aufschaukeln. Kriege erschöpfen sich daher nicht in den Internationalen Beziehungen, sondern sie sind von lokalen, trans- und internationalen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Diskursen gerahmt, von diversen Akteuren beeinflusst sowie in sozio-kulturelle Prozesse eingebettet. Gesellschaftliche Polarisierungen oder auch Brückenschläge tragen Entscheidendes zum Verständnis zeitgenössischer Kriege bei. Das hat Folgen für die Bearbeitung von Kriegen und Konflikten. Eindeutige Siege einer Konfliktpartei über die andere sind selten geworden. Verhandlungen über Frieden oder einen Waffenstillstand garantieren keine dauerhafte Beilegung des Konfliktes (mehr). Es existieren vielmehr eine Reihe von sozialen Formen der (vermeintlichen oder versuchten) Konfliktlösung: Verhandlungen über Waffenstillstände, Vermittlung von Dritten oder auch Wahrheitskommissionen im Sinne einer transitional justice.

Die differenten Mechanismen der Konfliktbearbeitung finden aber in sich beständig ändernden diskursiven Settings statt, in denen deeskalierende Stimmen einerseits als verräterisch gelten und aus der Öffentlichkeit verschwinden können, andererseits im Zuge einer Konfliktaufarbeitung jedoch wieder an Relevanz gewinnen können. Diskursive Polarisierungen finden nicht nur in den am Konflikt beteiligten Ländern, sondern auch in weiteren Öffentlichkeiten statt, die den Konflikt vor dem Hintergrund je verschiedener historischer Erfahrungen und politischer Interessen interpretieren. Bei einer Reihe von Kriegen zeigt zudem, dass sie nicht einfach enden, sondern sie weisen heiße und kalte Phasen auf; Konflikte können insofern immer wieder aufflammen. In der Folge erscheint sogar die generelle Möglichkeit einer Konfliktlösung fraglich.

Diese Beobachtungen nimmt das Panel zum Ausgangspunkt und untersucht Transitionen von Krieg zum Frieden interdisziplinär, indem soziologische und politikwissenschaftlichen Perspektiven mit Einsichten aus der Friedens- und Konfliktforschung verbunden werden.



 
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