Veranstaltungsprogramm

Sitzung
SV9: Geschlecht, Arbeit und soziale Ungleichheiten in politisch turbulenten Zeiten: Zwischen Aufbruch und (Re)Traditionalisierung
Zeit:
Donnerstag, 25.09.2025:
18:00 - 20:00

Chair der Sitzung: Frank Kleemann, Universität Duisburg-Essen
Chair der Sitzung: Maren, A. Jochimsen, Universität Duisburg-Essen

Präsentationen

Geschlecht, Arbeit und soziale Ungleichheiten in politisch turbulenten Zeiten: Zwischen Aufbruch und (Re)Traditionalisierung (Podiumsdiskussion)

Birgitt Riegraf1, Ute Klammer2, Brigitte Aulenbacher3, Julia Gruhlich4, Bettina Kohlrausch5, Alexandra Manske2, Katrin Menke6, Lena Weber7

1Universität Paderborn, Deutschland; 2Universität Duisburg-Essen, Deutschland; 3Johannes Kepler Universität Linz, Österreich; 4Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland; 5Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, Deutschland; 6Ruhr-Universität Bochum,Deutschland; 7GESIS Center of Excellence Women and Science Köln, Deutschland

Darüber, dass durch die Umbrüche in den Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen derzeit der Zusammenhang zwischen Geschlecht, Arbeit und sozialer Ungleichheit in Bewegung gerät, herrscht breiter Konsens. Strittig hingegen ist, wie tiefgreifend die Veränderungen sind und welche Konsequenzen sich mit ihnen für das Geschlechterverhältnis verbinden. Brechen auf manchen Ebenen traditionelle Geschlechterverhältnisse auf, so bestehen doch gleichzeitig ökonomische Benachteiligungen und stereotype Zuschreibungen unvermindert weiter, verschärfen sich gar oder nehmen neue Formen an. Während die Veränderungen auf das Geschlechterverhältnis gegenwärtig noch nicht eindeutig bestimmbar sind und in der Soziologie kontrovers diskutiert werden, wandelt sich die politischen (Welt)Landschaft in immenser Geschwindigkeit. Mit dem Erstarken rechts-populistischer Kräfte geraten etwa Bekenntnisse und Maßnahmen zu Gleichberechtigung zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Traditionelle Geschlechterverhältnisse werden propagiert, Angriffe auf und Anfeindungen gegenüber Gleichstellungsforderungen nehmen zu. Wie wirken sich diese gesellschaftlichen Entwicklungen aus? Erstarken damit auch die geschlechterbezogenen (Re)Traditionalisierungstendenzen in der Arbeitswelt? Oder erweisen sich die Entwicklungen hin zu mehr Geschlechtergleichheit, die in den letzten Jahren zu beobachten sind, als resilient und nachhaltig?

In dieser Veranstaltung gehen wir zunächst genauer der Frage nach, welche Veränderungen sich durch die beobachtbaren Umbrüche der Arbeits- und Geschlechterverhältnisse gegenwärtig abzeichnen. Zugleich wollen wir diskutieren, ob und wie sich das Erstarken rechts-populistischer Parteien und Ideologien auf den Zusammenhang von Geschlecht, Arbeit und Ungleichheit auswirken.

Die von Ute Klammer moderierte Podiumsdiskussion startet mit dem Vortrag "Veränderungen der Arbeits- und Geschlechterarrangements und das Erstarken rechts-populistischer Kräfte" von Birgitt Riegraf, an den die Diskutantinnen Brigitte Aulenbacher, Julia Gruhlich, Bettina Kohlrausch, Alexandra Manske, Katrin Menke und Lena Weber zunächst mit Statements anschließen, bevor die Diskussion für das Publikum geöffnet wird. Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Soziologie und dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung an der Universität Duisburg-Essen und findet auch in Gedenken an Annette von Alemann statt.