Veranstaltungsprogramm

Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
D5: „Ist das noch gut, oder kann das schon weg?“ – Anwendung von KI in der öffentlichen Verwaltung und ihre Lehren für die Professionalisierung und Institutionalisierung von Evaluation
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
12:30 - 14:00

Leitung der Sitzung: Markus Seyfried, HSPV NRW

Session des AK Verwaltung


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Präsentationen

„Ist das noch gut, oder kann das schon weg?“ – Anwendung von KI in der öffentlichen Verwaltung und ihre Lehren für die Professionalisierung und Institutionalisierung von Evaluation

Chair(s): Markus Seyfried (HSPV NRW, Deutschland), Ingo Dungs (LKA NRW, Deutschland)

Vortragende: Robert Kahr (LKA NRW, Deutschland), Jan Hense (selbständiger Evaluator)

KI-Anwendungen spielen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine immer größere Rolle. Dies gilt auch für die öffentliche Verwaltung. Allerdings trifft die KI hier auf besondere Rahmenbedingungen und Anforderungen. Themen wie Datenschutz, Datensicherheit, regulative Hürden, Innovationsträgheit (u.v.a.m.) spielen hier eine wichtige Rolle, wenn es um die Einbindung von KI-Anwendungen geht.

Die vorgeschlagene Session betrachtet verschiedene innovative KI-Anwendungen in der öffentlichen Verwaltung. Dabei geht es darum deren Potenziale zu verdeutlichen, aber auch die Schwierigkeiten bei ihrer Umsetzung. In einem zweiten Schritt wird geschaut, welche Lehren sich daraus für die zukünftige Ausgestaltung von Evaluationsvorhaben im öffentlichen Sektor ergeben. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen:

  1. Welche Veränderungen zeigen sich gegenwärtig in der Verwaltung in Hinblick auf KI-Anwendungen?
  2. Wo liegen die zentralen Herausforderungen, die sich für zukünftige Evaluationen ergeben können?
  3. Welche Chancen und Risiken lassen sich daraus ableiten?

Zu diesem Zweck wird darauf eingegangen, an welchen Stellen KI möglicherweise typische Evaluationsaufgaben ersetzen (De-Institutionalisierung) oder deutlich verbessern könnte (Institutionalisierung). Darüber hinaus wird auch betrachtet, in welchen Bereichen sich neue Anforderungen an Personal und Evaluierende ergeben (Professionalisierung und möglicherweise De-Professionalisierung). Die Session lädt dazu ein, einen Blick auf die Zukunft der Evaluation einer sich ändernden öffentlichen Verwaltung zu werfen. Als Schlussfolgerungen soll auch auf mögliche Chancen und Risken eingegangen werden.

Inhaltlich sind für die Session zwei Vortragsangebote geplant, um ausreichend Zeit für Nachfragen und Diskussionen zu gewähren:

Impulsvortrag 1: Robert Kahr (Landeskriminalamt NRW – Cybercrime-Kompetenzzentrum, Leiter der Softwareentwicklung und Ermittlungsunterstützung; bereits zugesagt): KI zur Unterstützung polizeilicher Ermittlungen – Chancen und Risiken: Was kann daraus für Evaluationen abgeleitet werden?

Im Cybercrime-Kompetenzzentrum werden alle Aufgaben zur repressiven und präventiven Bekämpfung sowie die Auswertung der IuK-Kriminalität wahrgenommen. Kriminalpolizeiliche Ermittlungshandlungen haben eine große Nähe zu Evaluationen. Systematisches Vorgehen, Daten erheben und Offenlegung der Methoden (Maßnahmen der Strafprozessordnung) und akribische Auswertung der Datenerhebungen münden in der Bewertung kriminalistischer Sachverhalte. Die Polizei in NRW ist sehr aktiv dabei, die Potentiale der KI zur Ermittlungsunterstützung zu nutzen, stößt aber auch auf besondere Hürden in der öffentlichen Verwaltung. Beispielhaft dafür stehen Datenschutz, IT-Sicherheit, Vergaberecht. Robert Kahr wird Sie mitnehmen in die „KI-Welt“ der Kriminalpolizei. In der anschließenden Diskussion geht es um die Frage, wie sich die Erkenntnisse aus diesem sehr speziellen Bereich auf die besonderen Herausforderungen für Evaluationen im Kontext öffentliche Verwaltung transferieren lassen.

Impulsvortrag 2: Jan Hense (Selbstständiger Berater für Wirkungsorientierung, Interventionsdesign und Evaluation, Gießen): Institutionalisierung und Professionalisierung von Evaluation mit, durch oder lieber ohne Künstliche Intelligenz?

Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI) haben innerhalb kürzester Zeit große Bereiche unserer Arbeitswelt durchdrungen. Beschleunigt durch die Integration in Standardsoftware und Betriebssysteme gehört ihre Verwendung für viele bereits selbstverständlich zum Arbeitsalltag, wovon auch die Evaluationstätigkeit zunehmend betroffen ist. Aus Perspektive der Professionalisierung ergeben sich daraus vor allem Fragen zur Evaluationsqualität und zu Evaluationskompetenzen. Aus Sicht der Institutionalisierung rücken mögliche Regulierungsbedarfe auf Organisationsebene sowie die Nutzung von KI in kontinuierlich angelegten institutionellen Evaluationssystemen in den Fokus. Der Beitrag versucht diese Fragen auf Basis des aktuellen Entwicklungsstands von KI zu beantworten und nutzt dabei Wirkungsmodelle des KI-Einsatzes und KI-Einflusses, um deren Wirkweise sowie intendierte und nicht intendierte Wirkungen auf verschiedene Aspekte des Evaluationsgeschehens zu beleuchten.



 
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