Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.
D4: Vielfältige Perspektiven einbinden und methodische Ansätze erweitern: Das Potenzial sozioökonomischer Evaluationen im Umweltbereich (besser) nutzen
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
12:30 - 14:00
Leitung der Sitzung: Christiane Kerlen, Kerlen Evaluation Leitung der Sitzung: Maria Gutknecht-Gmeiner, IMPULSE Evaluation und Organisationsberatung Leitung der Sitzung: Christina Bantle, Freiberufliche Tätigkeit
Präsentationen
Vielfältige Perspektiven einbinden und methodische Ansätze erweitern: Das Potenzial sozioökonomischer Evaluationen im Umweltbereich (besser) nutzen
Chair(s): Maria Gutknecht-Gmeiner (IMPULSE Evaluation und Organisationsberatung, Österreich), Christina Bantle (freiberufliche Evaluatorin)
Vortragende: Maria Gutknecht-Gmeiner (IMPULSE Evaluation und Organisationsberatung, Österreich), Jan Bolender (NABU Baden-Württemberg, Projekt Naturvielfalt Westallgäu – Miteinander für Moore und Mehr), Siegfried Kehl (NABU Baden-Württemberg, Projekt Naturvielfalt Westallgäu – Miteinander für Moore und Mehr), Christina Bantle (freiberufliche Evaluatorin), Christelle Nowack (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR))
Der Evaluation von sozialen und wirtschaftlichen Aspekten von Umweltprojekten wird erfahrungsgemäß nach wie vor oft weniger Augenmerk geschenkt als der ökologischen Bewertung, selbst wenn sie, wie z.B. im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, als „sozioökonomische Evaluationen“ verpflichtend vorgesehen sind. Als typisches Design werden in diesen sozioökonomischen Evaluationen einfache quantitative Erhebungen bei Zielgruppen von Bewusstseinsbildungs- und Informationsmaßnahmen gewählt, alternative methodische Ansätze kommen wenig(er) zum Einsatz. Die Berücksichtigung weiterer Stakeholdergruppen ist oft eingeschränkt, auch Handlungsfelder abseits der ausgewiesenen sozioökonomischen Maßnahmen werden selten in die Evaluation einbezogen. Dabei spielen sozioökonomische Faktoren oft auch bei naturschutzfachlichen Maßnahmen eine große Rolle.
In der Session möchten wir daher ausloten, wie sozioökonomische Evaluationen von Umweltprojekten aufgesetzt werden können, damit ihr Potenzial (noch) besser genutzt werden kann. Damit wollen wir auch zur Professionalisierung von Evaluationen in diesem Bereich beitragen. Die Session ist partizipativ gestaltet und will zur Diskussion einladen. Als Ausgangspunkt und Beispiele dienen durchgeführte Evaluationen im Bereich Umwelt/Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Dazu werden in der ersten Hälfte der Session (45 Minuten) zwei Praxisbeispiele präsentiert:
· Im ersten Beispiel wird die formative sozioökonomische Zwischenevaluation des Hotspot-Projekts „Naturvielfalt Westallgäu – miteinander für Moore und mehr“ vorgestellt, in der 2023 im Rahmen einer innovativen und nutzungsorientierten Herangehensweise eine qualitative Fallstudie zu einem Teilprojekt der Moorrenaturierung durchgeführt wurde. Die Beweggründe für die Wahl dieses Evaluationsdesigns, das Vorgehen in der Umsetzung der Evaluation sowie deren Nutzen für die weitere Projektdurchführung werden sowohl aus Sicht des Projektteams des NABU Baden-Württemberg (Jan Bolender, Dr. Siegfried Kehl) als auch der Evaluation (Dr. Maria Gutknecht-Gmeiner, IMPULSE) dargestellt.
· Im zweiten Beispiel steht die sozioökonomische Ex-Post-Evaluation des großen Naturschutzprojekts „Lebendige Auen für die Elbe“ (2020) im Mittelpunkt. Diese wies sowohl quantitative als auch qualitative Charakteristika auf, es wurden diverse Stakeholdergruppen einbezogen. Die Umsetzung der Evaluation und mögliche Empfehlungen für die sozioökonomische Evaluation vergleichbarer Naturschutzprojekte werden aus Sicht des Evaluationsteams, vertreten durch Dr. Christina Bantle, vorgestellt.
Im zweiten Teil der Session (45 Minuten) sollen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen, Anregungen und Fragen zur Gestaltung von sozioökonomischen Evaluationen im Umweltbereich einbringen können. Geplant ist ein interaktives Vorgehen mit einem kurzen direktem Austausch unter den Teilnehmenden (voraussichtlich in „Murmelgruppen“, 10-15 Minuten) und einem darauffolgenden strukturierten Austausch mit den Impulsgeber:innen sowie einer Vertreterin des Projektträgers DLR des Bundesprogramms Biologische Vielfalt (Dr. Christelle Nowack, ca. 30 Minuten).