Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.
B2: Effizienz-orientierte Politikgestaltung - Interaktive Session zur Professionalisierung und methodischen Weiterentwicklung der Evaluierung von Effizienz in unterschiedlichen Politikfeldern
Zeit:
Donnerstag, 18.09.2025:
16:30 - 18:00
Leitung der Sitzung: Alexander Kocks, DEval Leitung der Sitzung: Franziska Heinze, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Session des AK Methoden
Präsentationen
Effizienz-orientierte Politikgestaltung - Interaktive Session zur Professionalisierung und methodischen Weiterentwicklung der Evaluierung von Effizienz in unterschiedlichen Politikfeldern
Chair(s): Alexander Kocks (DEval), Franziska Heinze (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland)
Vortragende: Markus Palenberg (Institute for Development Strategy), Martin Noltze (Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit), Kerstin Schwarz (FMsystO GmbH), Regina Grajewski (Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei)
In Zeiten zunehmender sozialer, politischer, ökonomischer und ökologischer Herausforderungen, gewinnt der wirtschaftliche Einsatz von begrenzten finanziellen Mitteln weiter an Bedeutung. Um die globalen, europäischen und nationalen Ziele in den Bereichen Klima und Umwelt, wirtschaftliche Entwicklung, Frieden und Sicherheit, Verkehr, Demokratie oder im Bereich des gesellschaftlichen Wandels zu erreichen, müssen öffentliche Mittel nicht nur zielgerichtet und wirksam, sondern auch möglichst wirtschaftlich eingesetzt werden. In Deutschland verpflichtet die Bundeshaushaltsordnung alle Ressorts zu angemessenen Zielerreichungs-, Wirkungs- und Wirtschaftlichkeitskontrollen. In den unterschiedlichen Politikfeldern erfolgt dies (auch) über das Instrument der Evaluierung und das Evaluierungskriterium Effizienz. Aber nicht nur die Maßnahmen, sondern auch die Evaluation selbst sollte dabei einer regelmäßigen Qualitätsüberprüfung und Weiterentwicklung unterzogen werden.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit die Evaluation zur Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen eigentlich zukunftsfest aufgestellt ist? Inwieweit ist die Evaluation in der Lage, der potenziell zunehmenden Nachfrage einer effizienz-orientierten Politikgestaltung zu entsprechen? Und inwieweit ist die Evaluierung konzeptionell und methodisch gerüstet, belastbare, aussagekräftige und nützliche Evidenz zur Effizienz von Maßnahmen zu generieren?
Während die Bewertung der Zielerreichung und Wirksamkeit von Maßnahmen in den vergangenen Jahren einer stetigen Weiterentwicklung unterzogen wurde, bleibt es um die Auseinandersetzung mit Verfahren der Effizienzmessung und -bewertung auffallend ruhig. In der DeGEval hat sich beispielsweise der Arbeitskreis Entwicklungspolitik zuletzt im Jahr 2015 im Rahmen einer Handreichung mit der „Effizienzbewertung in Evaluationen“ befasst. Dabei lassen sich viele der bereits damals herausgestellten Herausforderungen auch weiterhin beobachten, darunter die Evaluierung und Bewertung der Effizienz im Kontext komplexer Wirkungszusammenhänge, insbesondere im Hinblick immaterielle (nicht-monetäre) Ergebnisse und gesellschaftliche Veränderungen; unzureichende oder unzuverlässige Daten sowie fehlende Vergleichsdaten; fehlende fachliche Expertise, unzureichendes Wissen über Verfahren der Effizienzmessung und -bewertung in Evaluationssteams; eine ungenügende Verschränkung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Erfolgskontrollen und Evaluierungen, etc.
Im Rahmen dieser Session sollen sich die Teilnehmenden mit den Möglichkeiten einer methodischen Weiterentwicklung und Professionalisierung der Evaluation zur Effizienz von Maßnahmen in unterschiedlichen Politikfeldern auseinandersetzen und ihre Erfahrungen und Ideen in einem interaktiven Format einbringen. In einem Eingangsvortrag erfolgt zunächst eine aktuelle Bestandsaufnahme von Ansätzen und Methoden der Effizienzmessung und -bewertung in der internationalen Zusammenarbeit. Anschließend setzt sich eine moderierte Podiumsdiskussion (mit Vertreter*innen des AK Methoden, des AK Gesundheitswesen und des AK Strukturpolitik) mit aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen in der Evaluierung der Effizienz auseinander. Dabei geht es beispielsweise um die Rolle institutioneller Rahmenbedingungen, die Verknüpfung zwischen Prüfung, Durchführung, Monitoring und Evaluierung, methodische Ansätze der Effizienzanalyse im Rahmen unterschiedlicher Formen von Evaluierungen, das Zusammenwirkungen verschiedener Evaluierungskriterien oder neue Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Daten. Etwa zur Hälfte der 90-minütigen Veranstaltung geht die Podiumsdiskussion in einen Fish-Bowl über und öffnet sich damit den Erfahrungen und Beiträgen aus dem Plenum.
Beitragende
Dr. Markus Palenberg ist Direktor des Institute for Development Strategy (IDS) und arbeitet bereits seit vielen Jahren zu Ansätzen und Methoden der Effizienzmessung und -bewertung.
Dr. Martin Noltze ist Senior-Evaluator am Kompetenzzentrum Methoden des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) und leitet derzeit eine Meta-Evaluierung und Evaluierungssynthese zur Effizienz von Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit.
Kerstin Schwarz ist Sprecherin des AK Gesundheitswesen der DeGEval, Mitarbeiterin bei FMSystO sowie Expertin für Evaluation, Beratung und Digitalisierung und beschäftigt sich mit Fragen zur Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen im Gesundheistwesen.
Regina Grajewski ist Sprecherin des AK Strukturpolitik der DeGEval und Mitarbeiterin am Thünen Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen.
Moderiert wird die Session von Dr. Alexander Kocks (Sprecher des AK Methoden der DeGEval und Teamleiter am Kompetenzzentrum Methoden des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit) und Dr. Franziska Heinze (Sprecherin des AK Methoden und Akademische Mitarbeiterin am Fachgebiet Soziale Dienstleistungen für strukturschwache Regionen, BTU Cottbus-Senftenberg)