Veranstaltungsprogramm

Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
A4: Schulinterne Evaluation im Spannungsfeld zwischen Schulalltag, Professionalisierung und Standards der Evaluation
Zeit:
Donnerstag, 18.09.2025:
14:30 - 16:00

Leitung der Sitzung: Susanne Frühauf, Hessische Lehrkräfteakademie
Leitung der Sitzung: Andreas Brunner, Fachstelle für Schulbeurteilung, Kanton Zürich

Session des AK Schulen


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Präsentationen

Schulinterne Evaluation im Spannungsfeld zwischen Schulalltag, Professionalisierung und Standards der Evaluation

Chair(s): Susanne Frühauf (Hessische Lehrkräfteakademie, Alsfeld), Andreas Brunner (Fachstelle für Schulbeurteilung, Zürich)

Vortragende: Ralf Schattschneider (Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung, Hamburg), Dirk Gross (Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach)

Themenübersicht

Schulinterne Evaluationen sollen von Lehrkräften oder Funktionsträger*innen wie bspw. Evaluationsbeauftragten konzipiert, durchgeführt und ausgewertet werden. So ist es in den Schulgesetzen der meisten Länder verankert. Im Gegensatz zu ‚hauptamtlich‘ Evaluierenden ist diese Personengruppe jedoch nicht oder sehr unterschiedlich mit theoretischem und operativem Wissen über Evaluationen ausgestattet. Mit Blick auf begrenzte Ressourcen konkurrieren schulinterne Evaluationen zudem mit dem eigentlichen Kerngeschäft, das allgemein formuliert in der Erfüllung des Bildungsauftrags liegt. Was müssen schulinterne Evaluator*innen wissen und können? Welchen Ansprüchen müssen die Evaluationsergebnisse gerecht werden? Unter welchen Bedingungen sind schulinterne Evaluationen machbar und zugleich nützlich?

Die Autoren der folgenden zwei Vorträge aus dem Arbeitsfeld Schule reflektieren ihre Einblicke und Erfahrungen bei der Begleitung schulinterner Evaluationsprozesse und schlagen Antworten zu den o. g. Fragen vor. Diese sollen im Rahmen der Session mit den Teilnehmenden politikfeldübergreifend und auch mit Blick auf Praktiker*innen in anderen Arbeitsfeldern der DeGEval diskutiert werden.

Input I: „Evaluation als schulinterne Praxis!?“ (Ralf Schattschneider, Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung, Hamburg)

Schulinterne Evaluationen stehen vor der Herausforderung, die schulische Praxis und die Praxis der Evaluation zu harmonisieren. Dabei kommt den Evaluierenden eine Schlüsselposition zu, weil sie das gesamte Verfahren immer wieder zwischen Machbarkeit, Nützlichkeit und Genauigkeit austarieren (müssen). So kann bspw. auf eine Datenerhebung nach strengen wissenschaftlichen Qualitätsstandards verzichtet werden, um einem pragmatischen Einstieg in eine versachlichte Diskussion den Vorrang zu geben. Insgesamt muss beachtet werden, dass die Evaluation selbst ein reaktives Verfahren ist, also einer Intervention gleichkommt. Der Input verdeutlicht, wie weit sich das Evaluationsverfahren der Logik schulischer Praxis annähern kann, ohne seine qualitätssichernden Maßstäbe zu verlieren. Weitergehend wird diskutiert, wodurch intern Evaluierende in Schulen dazu befähigt werden (können), adäquat zu agieren. Dabei wird insbesondere das Erfahrungslernen im lokalen Setting der eigenen Schule und der Austausch in Netzwerken beleuchtet.

Input II: „Empfehlungen zur Selbstevaluation als Referenz für schulinterne Evaluationen?“ (Dirk Groß, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz)

Charakteristisch für interne Evaluationen oder auch Selbstevaluationen (beides wird synonym verwendet) ist, dass die Evaluierenden zugleich immer auch Beschäftigte oder Angehörige des betreffenden Evaluationszusammenhangs sind (bspw. Projekt oder Organisation). Daraus ergeben sich einige Implikationen, die in den aus dem Jahr 2004 stammenden „Empfehlungen zur Anwendung der Standards für Evaluation im Handlungsfeld der Selbstevaluation“ aufgegriffen wurden. Ziel der Standards ist es, einen Beitrag zur Qualitätssicherung zu leisten. Der Input geht den Fragen nach, ob die Besonderheiten schulinterner (Selbst-)Evaluationen berücksichtigt sind, inwieweit sie sich mit den Standards der Evaluation in Einklang bringen lassen und welche „Übersetzungsarbeit“ und Begleitung durch die Unterstützungssysteme notwendig sind, damit diese Empfehlungen anschlussfähig an die Praxis sind.

Austausch- und Diskussionsphase: (Moderation: Susanne Frühauf, Hessische Lehrkräfteakademie & Andreas Brunner, Fachstelle für Schulbeurteilung Zürich)
Im anschließenden Austausch der Sessionsteilnehmenden in Kleingruppen sowie einer übergreifenden Diskussion werden die folgenden Leitfragen vertieft:

  • Wo liegen Bedarfe an Professionalisierung und Institutionalisierung im Handlungsfeld der internen Evaluation bzw. der Selbstevaluation? Und was gelingt den Akteuren der (schul-)internen Evaluation bereits sehr gut?
  • Welche Professionalisierungsmöglichkeiten bieten die drei Phasen der Lehrkräfteaus- und Weiterbildung (universitäre Lehrkräfteausbildung, Vorbereitungsdienst und Lehrkräftefortbildung)?
  • Welche weiteren Ansätze sehen Sie, um (Selbst-)Evaluierende inhaltlich angemessen sowie unter den Bedingungen knapper Ressourcen für ihre Aufgabe zu befähigen?
  • Welche Lösungen haben sich in anderen Politikfeldern mit ähnlicher Ausgangslage bewährt?
  • Welchen Beitrag können die „Empfehlungen zur Anwendung der Standards für Evaluation im Handlungsfeld der Selbstevaluation“ in der gegebenen Fassung leisten?

Das Ziel ist es, den Teilnehmenden Impulse mitzugeben, wie Sie (schulische) Akteure motivieren und unterstützen können, weiter Kompetenzen aufzubauen und Erfahrungen mit Evaluation zu machen.



 
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