Veranstaltungsprogramm

Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
C7: Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen im Vergleich - Eine politikfeldübergreifende Analyse
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
9:00 - 10:30

Leitung der Sitzung: Kerstin Schwarz, FMSystO GmbH
Leitung der Sitzung: Hannah Paul, Universität Bielefeld, Fak. f. Gesundheitswissenschaften, AG Prävention & Gesundheitsförderung

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Präsentationen

Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen im Vergleich - Eine politikfeldübergreifende Analyse

Chair(s): Kerstin Schwarz (FMSystO GmbH, Schweiz), Hannah Paul (Universität Bielefeld)

Vortragende: Johann Behrens (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Jörg Rech (Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit)

Hintergrund: Evaluationen sind entscheidend, um die Effektivität, Effizienz und Qualität von Maßnahmen oder Programmen zu beurteilen und zu verbessern. Die Evaluationsstandards unterstützen die Verbesserung und Vereinheitlichung der Evaluationspraxis und stärken das Vertrauen in die Ergebnisse. Eine genauere Betrachtung zeigt: Evaluationsstandards bieten eine objektive, klare Struktur für Planung, Durchführung und Beurteilung von Evaluationen. Parallel dazu entwickelt sich die Vertrauenswürdigkeit im gesamten Evaluationsprozess zwischen den Beteiligten implizit.

Die Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen bezeichnet somit das subjektive Ausmaß, in dem Stakeholder den Evaluationsprozess, die Methoden und Ergebnisse als glaubwürdig, integer und nachvollziehbar wahrnehmen. Sie entsteht durch transparente Kommunikation, methodische Rigorosität und ethisches Handeln der Evaluierenden. Vertrauenswürdigkeit ist somit zentral für die Glaubwürdigkeit von Evaluationen. Ohne Vertrauen tragen selbst methodisch einwandfreie Evaluationen nicht zur evidenzbasierten Entscheidungsfindung bei.

Im Evaluationsdiskurs wurde Vertrauenswürdigkeit bislang vor allem mit partizipativen Ansätzen und Transparenz verbunden. Sie wird durch systematische Bewertung von Faktoren wie methodische Rigorosität, Unabhängigkeit der Evaluierenden, Transparenz des Vorgehens und angemessene Kommunikation mit Stakeholdern festgestellt. Herausforderungen bestehen bei der Durchführbarkeit, Genauigkeit und Fairness, insbesondere unter komplexen Bedingungen und bei unterschiedlichen Zielgruppen. Bislang fehlt eine Auseinandersetzung mit subjektiven Einschätzungen zur Vertrauenswürdigkeit und Integrität neben objektiven Gütekriterien und Standards.

Professionalisierung und evidenzbasierte Empfehlungen bedeuten die Weiterentwicklung fachlicher Standards und Kompetenzen sowie die praktische Anwendung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse in Entscheidungsprozessen. Das Vertrauen in Evaluationsergebnisse zu stärken ist deshalb essenziell.

Bis heute fehlt in der Literatur ein strukturierter Überblick zur Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen in den verschiedenen Politikfeldern. Im Workshop sollen Faktoren eruiert werden, die die Vertrauenswürdigkeit beeinflussen. Dabei wird das Gesundheitswesen mit anderen Bereichen wie Bildung und Umwelt verglichen, abhängig von den Teilnehmenden. Besonderes Interesse gilt dem Gesundheitswesen, da dort die Professionalisierung in Bereichen wie der medizinisch-pflegerischen Versorgung weiter vorangeschritten zu sein scheint als in der Prävention und Gesundheitsförderung.

Sessionbeschreibung

Ziel: Der Workshop entwickelt ein differenziertes Verständnis der Determinanten, die Vertrauenswürdigkeit von Evaluationsergebnissen beeinflussen. Ein weiterer Fokus liegt auf der komparativen Analyse verschiedener Politikfelder, um potenzielle Unterschiede zu identifizieren. Die Teilnehmenden reflektieren diese Faktoren kritisch im Kontext ihrer Praxis und erarbeiten Strategien zur Steigerung der Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen. Der Workshop bietet mit seinem interaktiven und vergleichenden Ansatz eine Plattform für den Austausch zwischen Evaluierenden, Auftraggebenden und Forschenden aus unterschiedlichen Politikfeldern. Durch den Vergleich eröffnen sich neue Perspektiven auf die Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen. Damit leistet der Workshop einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Evaluationspraxis und innovativer Lösungsansätze.

Ablauf: Die Diskussion wird durch zwei 10-minütige Impulse aus Wissenschaft und Praxis vorbereitet:

  1. Bedeutung der Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen im Gesundheitswesen (Prof. Dr. Johann Behrens, Martin-Luther-Universität Halle-Saale)
  2. Myokardinfarktregister Saarland: Praxisbeispiel für die Herstellung von Vertrauenswürdigkeit bei Studien im Gesundheitsbereich (Dr. Jörg Rech, Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit)

Determinanten und Strategien zur Erhöhung der Vertrauenswürdigkeit werden zunächst in politikfeldspezifischen Kleingruppen diskutiert und anschließend im Plenum zusammengeführt, um übergreifende Themen und Unterschiede herauszuarbeiten.

Verwertung der Ergebnisse: Die Erkenntnisse des Workshops werden im Anschluss vertieft analysiert und in einem Diskussionspapier zusammengefasst. Dieses soll in weiteren AK-übergreifenden Treffen diskutiert werden, um eine Stärkung der Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen über verschiedene Politikfelder hinweg zu erreichen. Ergebnisse und Empfehlungen sollen über den AK-Newsletter und ein Diskussionspapier in der Zeitschrift für Evaluation veröffentlicht werden.



 
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