Veranstaltungsprogramm

Hier finden Sie eine Übersicht über unser Tagungsprogramm. Eingefärbt dargestellt sind englischsprachige Sessions (gelb) bzw. Sessions mit einzelnen englischsprachigen Beiträgen (hellgelb). Alle nicht farbig dargestellten Sessions sind deutschsprachig, auch bei englischsprachiger Übersetzung des Sessiontitels in der übersetzten Programmübersicht.

 
 
Sitzungsübersicht
Sitzung
C5: Evaluation und Qualitätssicherung an Hochschulen: Beiträge zur Professionalisierung durch Institutionalisierung, innovative Methoden und kooperative Ansätze
Zeit:
Freitag, 19.09.2025:
9:00 - 10:30

Leitung der Sitzung: Tülin Engin-Stock, uzbonn GmbH - Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation

Zusammenfassung der Sitzung

Die Session thematisiert verschiedene Ansätze zur strategischen Weiterentwicklung und institutionellen Verankerung von Evaluation und Qualitätsmanagement an Hochschulen. Im Fokus stehen institutionelle Strukturen, innovative Konzepte zur Weiterentwicklung der methodischen Qualität sowie Partizipation und Netzwerkbildung zur weiteren Professionalisierung evaluativer Praxis.

Der Beitrag von Mario Steyer (FH Campus Wien) und Brigitte Ecker (WPZ Research, Wien) widmet sich der Frage, wie sich die an einer Hochschule existierenden heterogene Evaluierungsansätze verbinden lassen und somit besser zum institutionellen Lernen beitragen können.

Nicolas Haverkamp (Medizinische Fakultät, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) und Tobias Raupach (Institut für Medizindidaktik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) berichten aus einem Innovationsprojekt an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, in welchem durch die Entwicklung und Implementierung einer neuartigen Metrik für das Qualitätsmanagement der Nutzen von Evaluation als Entscheidungsgrundlage gesteigert werden soll.

Der dritte Beitrag von Sascha Kopczynski (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW) und Kolleg:innen zeigt auf, wie im Projekt „Professionalisierte Vernetzung in der Evaluation zur Verbesserung von Lehr- und Studienqualität (ProVELS)“ durch eine hochschulübergreifende Netzwerkarbeit Mehrwerte für die individuelle Professionalisierung von Evaluator:innen sowie auch für die institutionelle Professionalisierung von Evaluation an den am Netzwerk beteiligten Hochschulen geschaffen werden können.


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Präsentationen

Institutionalisierte Ansätze und Strukturen von Evaluierung an der FH Campus Wien – eine Bestandsaufnahme

Mario Steyer1, Brigitte Ecker2

1FH Campus Wien; 2WPZ Research, Wien

Die FH Campus Wien ist mit 8.000 Studierenden die größte Fachhochschule Österreichs und bietet mit mehr als 60 Studiengängen und zahlreichen Lehrgängen und Weiterbildungsprogrammen ein umfassendes Spektrum der tertiären sowie Erwachsenenbildung an. Aufgrund des heterogenen Leistungsspektrums soll anhand von drei Kernsäulen der institutionellen Zuständigkeit aber auch des Leistungsangebots ein Raster institutionalisierter Evaluation am Beispiel der FH Campus Wien erstellt und kontrastiert werden.

Unterschiedliche Formate der Evaluierung sind nötig, um unterschiedliche Themen, Agenden, Bedarfe etc. identifizieren oder gar beziffern zu können. Im besten Fall sollen unterschiedliche Evaluierungsansätze dazu beitragen, dass die Institution auf operativer wie auch auf strategischer Ebene lernt. Angesichts dessen ist es auch Ziel des Beitrags, aufzuzeigen, wie sich der Kreis von einzelnen Evaluierungsansätzen hin zum institutionellen Lernen schließen kann, nicht zuletzt wie man dadurch auch qualitatives Wachstum (und in weiterer Folge quantitatives Wachstum) einer Fachhochschule steuern könnte.

Im Fokus des Beitrags stehen daher zunächst ein Überblick zu unterschiedlichen Evaluierungsansätzen in der Organisation (reflexive Befragungen hin zu Audits), der Lehre (in-class- und Meta-Evaluierungen) und Forschung (F&E-Output und Outcome - Ziel: Impactmessung) und damit in weiterer Folge die Beantwortung der Frage, welche Rolle die Professionalisierung in der Evaluierung an der FH Campus Wien spielt. Schließlich geht es auch um die Frage, wie die institutionalisierte Evaluation auf die Steuerung bzw. Weiterentwicklung der Hochschule Einfluss nehmen kann.

Neben Strategie und Evaluations-Methodiken braucht es hierfür Köpfe, welche die Evaluationsformate nicht nur gut (im Sinne einer Qualitätssicherung) umsetzen, sondern einen umfassenden Prozess, der es ermöglicht, dass unter anderem diese mit Evaluierung betrauten Personen sich weiterentwickeln (Stichwort: capacity building).

Diese Aspekte sollen im Rahmen der Jahrestagung 2025 unter der Frage „Welche Strategien bei der (Weiter-) Entwicklung von Institutionalisierung und Professionalisierung haben sich als erfolgreich, welche als weniger erfolgreich erwiesen? bearbeitet und diskutiert werden.



Qualitätsmanagement für medizinische Lehre 2.0

Nicolas Haverkamp1, Tobias Raupach2

1Medizinische Fakultät, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland; 2Institut für Medizindidaktik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland

Ein Innovationsprojekt an der Medizinischen Fakultät Bonn beabsichtigt die Entwicklung und Implementierung einer neuartigen Metrik für das Qualitätsmanagement in der medizinischen Lehre.

Zentrale Bausteine hierfür sind der Aufbau einer inhaltlichen Lernfortschrittsmessung für die gesamte Lehre im klinischen Studienabschnitt. Hierzu werden durch Studierende, Lehrende und Medizindidaktik gemeinsam Lernziele für jede Lehrveranstaltung entwickelt und der jeweilige Lernerfolg erhoben. Ein zentraler Aspekt besteht also im Einbezug des Lernhandelns selbst in das Konstrukt der Lernqualität, da allzu oft die Beurteilung des Lehrendenhandelns allein als Indikator herangezogen wird.

Zum anderen bedarf es auch über den Lernerfolg hinaus innovativer Evaluationsinstrumente. Hierfür werden bereits validierte Fragebögen um Aspekte der digitalen Lehre ergänzt, die seit der COVID-19-Pandemie zu gravierenden Neuerungen im Universitätsbetrieb geführt haben.

Über die Pilotierung, Validierung und wissenschaftliche Diskussion dieser neuen Instrumente hinaus besteht ein zentrales Anliegen des Projekts in der Integration dieser Daten in ein neu zu definierendes Qualitätsmanagementsystem für die Lehre. Dazu gehört über die Identifikation, Diskussion und Umsetzung von konkreten Verbesserungspotenzialen auch die Entwicklung eines Bonifikations- bzw. Anreizsystems für die Leistungsorientierte Mittelvergabe an der Medizinischen Fakultät, für die aus den Ergebnissen gezielt Parameter entwickelt und definiert werden.

Der konsequente Einbezug der Studierenden sowie von Studierendenurteilen als Entscheidungsgrundlage stellen dabei singuläre und innovative Merkmale des Projektes "QML 2.0" dar.

Bis zur Jahrestagung der DeGEVal werden erste Ergebnisse vorliegen und sollen dort vorgestellt werden:

  • zur Psychometrie der neu entwickelten Evaluationsfragebögen (Statistiken, Reliabilitäts- und Validitätsmaße usw.) sowie
  • zum Lernfortschritt in verschiedenen Bereichen des Medizinstudiums (Lernerfolg in individuellen Lernzielen der Lehrveranstaltungen einzelner klinischer Semester)

Das Projekt bzw. der Vortrag adressieren zentrale Fragen zu den Gelingensbedingungen für ein funktionierendes Qualitätsmanagement in der universitären medizinischen Lehre. Diese wurden von den Autoren bereits ausführlich im Positionspapier des GMA-Ausschusses "Lehrevaluation" thematisiert. Es wird daher davon ausgegangen und darauf gehofft, eine intensive, kontroverse und konstruktive Debatte mit dem Vortrag initiieren zu können.



Das Projekt ProVELS: Ko-kreative Netzwerkentwicklung und -professionalisierung in der Hochschulevaluation

Sascha Kopczynski1, Martina Grein2, Jörg Jörissen3, Daniela Möller3, David Peters4

1Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, Deutschland; 2Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Deutschland; 3Fachhochschule Aachen, Deutschland; 4Hochschule Niederrhein, Deutschland

Das Ziel von Netzwerkarbeit besteht gemeinhin darin, durch Erfahrungsaustausch und -reflektion von Feldakteur:innen sowie Zusammenführung von deren Wissen und anderen Ressourcen institutionsübergreifende Lösungsansätze zu entwickeln (Quilling et al., 2013; Rürup et al., 2015). In diesem Sinne etablierte sich im Zuge der Institutionalisierung von Evaluation von Studium und Lehre an Hochschulen ein freiwilliger Zusammenschluss der Evaluator:innen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in NRW. Durch den regelmäßigen und gering formalisierten Austausch seiner Mitglieder sollte den bestehenden und zukünftigen Herausforderungen im Hochschulwesen effektiver begegnet werden. Im Rahmen des Projekts „Professionalisierte Vernetzung in der Evaluation zur Verbesserung von Lehr- und Studienqualität (ProVELS)“ strebt der Arbeitskreis eine institutionelle Weiterentwicklung hinsichtlich dreier Zieldimensionen an: der Verbesserung der Qualität von Netzwerkaktivitäten, der Entwicklung und Konsolidierung von Netzwerkorganisation und -strukturen sowie der Erhöhung der Reichweite von Ergebnissen der Netzwerkarbeit. Den Beitragsschwerpunkt bildet der zur Professionalisierung des Arbeitskreises innerhalb von ProVELS initiierte Strategieentwicklungsprozess, der nach der Methode des Community Canvas durchgeführt wird. Diese stellt einen Verfahrensrahmen zur Selbst-Analyse und -Entwicklung von Netzwerken bereit, bei dem die Netzwerkdimensionen Identität, Erfahrungen und Struktur systematisch bearbeitet werden (Pfortmüller et al., 2017). Auf dieser Grundlage wurde eine über den Netzwerkmailverteiler eine an alle Mitglieder des Netzwerks adressierte online-Befragung anhand von offen formulierten Leitfragen zu den Netzwerkdimensionen durchgeführt und die Angaben der Befragten KI-unterstützt inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragung (n=18) werden im Rahmen eines moderierten Workshops zur Strategieentwicklung des Arbeitskreises Evaluation der HAW NRW verarbeitet. Am Beispiel des Projekts ProVELS wird reflektierend veranschaulicht, wie eine modellgeleitete und partizipativ ausgerichtete Entwicklung eines Netzwerks im Evaluationskontext stattfinden kann. Es wird beleuchtet, welchen Mehrwert diese durch die Schaffung von an den individuellen Bedarfen der Evaluator:innen sowie den institutionellen Bedarfen der im Netzwerk vertretenen Hochschulen ausgerichteten Netzwerkstrukturen und -aktivitäten für die Evaluation von Studium und Lehre mit sich bringen kann.



 
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