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D4: Wie lässt sich gesellschaftlich-demokratische Teilhabe als Dimension des Studienerfolgs fördern? Diskussion von Ergebnissen des Verbundprojekts „GesDimS“
Zeit:
Freitag, 20.09.2024:
12:15 - 13:45
Leitung der Sitzung: Dorothea Harles, Universität Potsdam
Ort:3.06.S13
Zusammenfassung der Sitzung
Die Beurteilung hochschulischer Leistungsfähigkeit im Bereich von Studium und Lehre erfolgt derzeit in der Regel primär entlang ökonomisch konnotierter Effizienzkriterien wie Studiendauer und Studienabbruch. Ein in § 7 HRG angelegtes Kriterium für den hochschulischen Bildungserfolg gerät damit aus dem Blick: die 'gesellschaftlich-demokratische Teilhabe' (GDTH). Diese Dimension des Studienerfolgs gewinnt vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen in Deutschland und international, die auf eine Erosion demokratischer Normen hindeuten, zunehmend an Dringlichkeit. Zugleich ist mit 'GDTH' ein dem Studium potentiell eingelagerter Aspekt von Transdisziplinarität angesprochen.
Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „Gesellschaftlich-demokratische Teilhabe als Dimension des Studienerfolgs“ (GesDimS) der Universität Potsdam und des Instituts für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) fragt danach, inwiefern Studierende durch ihr Hochschulstudium 'GDTH' entwickeln und welche Bedeutung Hochschulen der Förderung von 'GDTH', besonders im Rahmen ihrer Qualitätssicherung von Lehre und Studium beimessen. Beleuchtet werden die Themenfelder Demokratie, politische Sozialisation und Bildung an der Hochschule. Die Fragestellungen wurden inter- und transdisziplinär auf Basis sowohl quantitativer als auch qualitativer methodischer Ansätze bearbeitet. Einbezogen wurden dabei Praxiserfahrungen und Perspektiven verschiedener Wissensträger:innen an der Hochschule (Studierende, Absolvent:innen, Abbrecher:innen, Qualitätsmanagement-Leitungen).
GesDimS ist seitens der Universität Potsdam am dortigen Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium angesiedelt. Das Projekt konnte hier Nutzen aus der bisherigen Evaluationspraxis ziehen und Daten aus dem Studierenden-Panel verwenden. Des Weiteren macht GesDimS die Ergebnisse für die Evaluationspraxis nutzbar, indem ein Fragebogen für die Evaluation von 'GDTH' an Hochschulen oder anderen Bereichen entwickelt wurde. Der an der Universität Potsdam genutzte Fragebogen gibt erste Einblicke zur 'GDTH' an den Hochschulen. HoF Halle-Wittenberg hat primär die Berücksichtigung von 'GDTH' auf der Schauseite von Hochschulen analysiert und vertiefend mit Leitungspersonen aus dem Qualitätsmanagement (QM) qualitative Interviews geführt. Aus den Projektergebnissen werden erwartbar Handlungsoptionen für Hochschulen und Mittelgeber abgeleitet.
An das Jahresthema der DeGEval schließt GesDimS in mehrfacher Hinsicht an. Die im Projekt entwickelten Konzepte können Impulse für die Evaluation von 'GDTH' bieten. QM-Mitarbeitende an Hochschulen können die entwickelten Methoden zur Evaluation von GDTH an ihrer Hochschule verwenden. Die Ausbildung und Förderung von 'GDTH' kann derzeitigen demokratiefeindlichen Bestrebungen entgegenwirken.
Präsentationen
Wie lässt sich gesellschaftlich-demokratische Teilhabe als Dimension des Studienerfolgs fördern? Diskussion von Ergebnissen des Verbundprojekts „GesDimS“
Dorothea Harles1, Moira De Angelis1, Dr. Britta Behm2, Maria Rettkowitz1
1Universität Potsdam, Deutschland; 2Institut für Hochschulforschung (HoF) Halle-Wittenberg, Deutschland