Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Sitzung
B2: Evaluation kirchlicher Praxis
Zeit:
Donnerstag, 19.09.2024:
16:45 - 18:15

Leitung der Sitzung: Miriam Zimmer, Ruhr-Universität Bochum
Leitung der Sitzung: Tabea Fischer, Center for Empowerment Studies, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Leitung der Sitzung: Gunther Schendel, EKD
Leitung der Sitzung: Niko Labohm, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD
Ort: 3.06.S13


Zusammenfassung der Sitzung

Infolge von Säkularisierungsprozessen, Ressourcenverknappung und Transparenzanfragen stellt sich für Kirchen immer stärker die Frage nach der Wirkung ihrer Praxis. Waren in der letzten Zeit eher kirchliche Innovationsprojekte im Fokus, so rückt die Aufmerksamkeit zunehmend in Richtung der Seelsorge in den Kirchengemeinden. Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche werden Expertisen aufgebaut Wirkungsziele, Indikatoren und Messverfahren kirchlicher Praxis zu entwickeln. Was die Arbeitsstellen auszeichnet ist ihre transdisziplinäre Ausrichtung, indem in unterschiedlicher Weise theologische Prinzipien mit sozialwissenschaftlichen Konzepten verknüpft werden. Die Session möchte die Vorgehensweisen und Erkenntnisse wissenschaftlicher Evaluation kirchlicher Praxis im deutschsprachigen Raum miteinander ins Gespräch bringen. Darüber spielt sie Konzepte, Verfahren und Wirkungsmodelle in die Konferenz ein, die auch für andere zivilgesellschaftliche Felder anschlussfähig sind.

Evaluation trotz Emergenz und Vielfalt? – Das Potential der Clusterevaluation für die wissenschaftliche Begleitung landeskirchlicher Innovationsprogramme

Tabea Fischer, Thomas Schlegel

Die offenen Zielvorgaben von Programmen, die Innovation und Erprobung fördern, gehen mit großer Vielfalt auf der Projektebene einher. Dies gilt insbesondere im kirchlichen Kontext, in dem die Zielkriterien auch theologische Begriffe beinhalten, die per se deutungsoffen sind. Der Ansatz der Cluster-Evaluation begegnet diesen Herausforderungen (Haubrich, 2009): Er bündelt Initiativen nach bestimmten Merkmalen und sucht nach cluster-spezifischen fachlichen Strategien. Im kirchlichen Kontext explizieren diese nicht nur Wirkannahmen, sondern auch theologische Begriffe und sind daher sowohl für die sozialwissenschaftliche als auch die theologische Reflexion gewinnbringend. Ein Werkstattbericht soll Einblick in die bisherigen Erfahrungen mit diesem Ansatz geben.

Evaluation kirchlicher Erprobungsräume und Innovationsprozesse

Georg Lämmlin, Gunther Schendel, Niko Labohm

Wie organisiert man Evaluation in einer Organisation, deren Organisationsziele sich grundsätzlich entziehen? Das SI begleitet Innovationsprozesse in den ev. Landeskirchen, mit denen sie auf die Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für religiöse Kommunikation reagieren. Diese Veränderungsprozesse betreffen Formen und Strukturen gemeindlicher Praxis und religiöser Kommunikation oder die Professionsstrukturen kirchlich-pastoraler Berufe und ihrer (interprofessionellen) Zusammenarbeit. Für die Evaluation stellt sich im Blick auf die paradoxe Organisation Kirche die Aufgabe, zugleich für die Prozesse und deren Evaluation ein Zielkonstrukt zu entwickeln. Unser Konzept setzt erstens im Blick auf Einzelprojekte bei Schlüsselfaktoren (kontextuell, organisational, strategisch) für den Projekterfolg an. Zweitens bei der Einbettung der einzelnen Innovationsprojekte bzw. -prozesse in die kirchliche Gesamtorganisation unter dem Gesichtspunkt der Ambidextrie. Und drittens beim Innovationscharakter in Bezug auf den Aufbau von Responsivität religiöser Kommunikation.

Congregational Flourishing – zur Messbarkeit von Well-Being in der Gemeinde

Maike Ritzer

Aufgrund der negativen Entwicklung der Kirchenmitgliedschaftszahlen beider großer Konfessionen sind organisationale Schrumpfung, regionale Kooperation und Erprobung neuer Formen des Kircheseins zu zentralen Themen kirchenentwickelnder Debatten geworden. Die Perspektive auf die Qualität des ‚Lebens einer Gemeinde‘ wird dabei wenig berücksichtigt. Die empirische Messung des Wellbeings von Gemeinden bietet daher wichtige Impulse für kirchentheoretische Debatten.

In anderen Disziplinen hat die Messung von Wellbeing zunehmend an Bedeutung gewonnen, da ein Verständnis dafür gewachsen ist, dass bisherige Kennzahlen keine hinreichenden Zielgrößen zur Messung von Wohlbefinden sind. Es erstaunt, dass mit diesem Konzept bisher nicht in der Evaluation im kirchlichen Raum gearbeitet wurde. Dieser Beitrag stellt die empirische Messung von Well-Being als Möglichkeit der Evaluation gemeindlichen Lebens vor. Hierfür wird zunächst ein Theoriekonzept entwickelt, auf dessen Grundlage dann Wellbeing für den kirchlichen Raum operationalisiert wird.

Ein Vitalitätsanzeiger für Kirchengemeinden – Wirkfaktoren für Kirchenbindung

Miriam Zimmer, Finn Suttrup

Aus einer Metaanalyse empirischer Studien und eigener Evaluationsprojekte zur Wirksamkeit kirchengemeindlicher Praxis hat das zap ein empirisches Erhebungsinstrument entwickelt, das sowohl das Handeln selbst als auch dessen Effekte modular misst. Wirkungsziele, wie Kirchenbindung und Vitalität (Handlungsfähigkeit, Identität, Performanz und Impact) können somit gemessen sowie die Wirksamkeit der Praxis evaluiert werden. Der Vitalitätsanzeiger wird von Kirchengemeinden selbst sowie Entscheider*innen in Diözesanverwaltungen und Landeskirchen zur Zielvergewisserung, Profilbildung, Handlungs- und Ressourcensteuerung genutzt.


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Präsentationen

Evaluation kirchlicher Praxis

Miriam Zimmer1,5, Finn Suttrup1, Maike Ritzer4, Tabea Fischer3, Thomas Schlegel3, Georg Lämmlin2, Gunther Schendel2, Niko Labohm2

1Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap), Universität Bochum; 2Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI-EKD); 3Center for Empowerment Studies (CES), Universität Halle; 4Institut zur Erforschung von Mission und Kirche (imk); 5ɪmpækt - Institut für Evaluation und Wirkungsforschung



 
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