Diese Session umfasst drei Beiträge, die innovative Ansätze und Methoden in der Evaluationspraxis der Entwicklungszusammenarbeit vorstellen.
Zunächst präsentieren Miriam Nikita, Michèle Kiefer, Benjamin Back und Kirsten Vorwerk (DEval) ein Evaluierungsformat für Länderportfolioevaluierungen (LPE), das die partizipative Methode Most Significant Change (MSC) nutzt. MSC kann bei komplexen Evaluationsgegenständen helfen, Fragen zu Effektivität und Impact auf hoch aggregierter Ebene zu beantworten. Der Vortrag reflektiert den methodischen Mehrwert von MSC, Möglichkeiten, MSC mit anderen Methoden wie der Kontributionsanalyse zu verknüpfen, und die praktische Umsetzung.
Lea Kleinsorg und Jan Tobias Polak (DEval) stellen einen Ansatz vor, der darauf abzielt, die Nutzung von Evaluationen zu stärken, besonders in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wo es kaum empirische Evidenz für Organisationslernen aus Evaluationen gibt. Die Autor*innen zeigen auf, wie Zukunftsszenarien qualitativ entwickelt werden können, um die Nutzung von Empfehlungen zu verbessern. Szenarienentwicklung mit Wissenschaftler*innen Praktiker*innen erhöht die Relevanz und Nützlichkeit der Empfehlungen.
Abschließend stellt Stefan Silvestrini (CEval) zwei weniger verbreitete Verfahren in der EZ vor: die Strukturgleichungsanalyse und die Szenariotechnik. Anhand praktischer Beispiele werden die Potenziale und Grenzen dieser Verfahren im Evaluationskontext beleuchtet. Themen wie Einsatzvoraussetzungen, geeignete Evaluationsfragen, methodische Herausforderungen, Aufwand sowie Validität, Reliabilität und Objektivität der Ergebnisse werden erörtert. Der Vortrag schließt mit einer Diskussion über den möglichen und sinnvollen Einsatz dieser Methoden.
Die Session moderiert Michaela Raab, freie Gutachterin und Mitglied des Evaluation Methods Advisory Panel das Welternährungsprogramms (WFP), das sich 2022 und 2023 mit organisationsweiter methodologischer Innovation befasste.