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Sitzungsübersicht
Sitzung
B6: Session B6: Welches Design für welchen Gegenstand: Zwei ausgewählte Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit
Zeit:
Donnerstag, 14.09.2023:
16:45 - 18:15


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Präsentationen

Evaluierung von Programmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ-Programme) Erkenntnisse aus der Pilot-Evaluierung des EZ-Programms „Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung – Förderung von Jugendbeschäftigung und Beruflicher Bildung in Kenia“

Claudia Kornahrens1, Stefan Silvestrini2

1Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH; 2CEval GmbH, Deutschland

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) gliedert sich auf operativer Ebene in Projekte bzw. Module der technischen und finanziellen Zusammenarbeit, die wiederum auf strategischer Ebene in EZ-Programmen sektoral und regional gebündelt sind. EZ-Programme sind der Rahmen, in dem Module beauftragt werden, um gemeinsame Wirkungen im Schwerpunkt zu entfalten. Damit soll sichergestellt werden, dass die einzelnen Module aufeinander abgestimmt agieren und auf ein gemeinsames Ziel hin ausgerichtet sind. Während mit Zentralen Projektevaluierungen (GIZ) und Ex-post-Evaluierungen (KfW) auf der operativen Ebene bereits seit geraumer Zeit ein ausgereiftes Instrumentarium zur Erfolgsprüfung zur Verfügung steht, fehlte bislang auf der strategischen (Programm-)Ebene ein entsprechendes Format.

Im Zuge des Reformprozesses BMZ 2030 soll nun diese Lücke im Evaluierungssystem der deutschen EZ geschlossen werden. Hierfür wurden in einem ersten Schritt zwei Pilot-EZ-Programmevaluierungen (EZPE) beauftragt, im Rahmen derer Erfahrungen gesammelt und Methoden entwickelt werden sollten, die in ein anschließend entwickeltes Evaluierungsformat münden. Eine dieser beiden Pilot-EZPE wurde im Auftrag der GIZ vom CEval durchgeführt. Gegenstand der Evaluierung war ein Programm im Schwerpunkt Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zur Förderung von Jugendbeschäftigung und Beruflicher Bildung in Kenia, bestehend aus insgesamt 13 TZ- und sieben FZ-Modulen und einem Gesamtvolumen von mehr als 200 Mio. Euro.

Der hier eingereichte Einzelvortrag beschäftigt sich mit der Konzeption und Umsetzung der Pilot-Evaluierung in Kenia, mit besonderem Fokus auf das Evaluierungsdesign, dessen Methodik, den Datenzugängen sowie der notwendigen Eingrenzung des Evaluierungsgegenstands und den damit verbundenen Herausforderungen. Es wird gezeigt, welche Instrumente und Verfahren sich zur Evaluierung von Programmen eignen und worauf bei ihrer Anwendung in Anbetracht der ungleich größeren Systemkomplexität als bei Modul-Evaluierungen geachtet werden muss. Schließlich werden die Lessons Learnt für zukünftige EZPE diskutiert.

Mit Blick auf das Tagungsthema zielt der Beitrag auf die Frage ab, wie es im Spannungsfeld der unterschiedlichen Handlungslogiken von Wissenschaft, Praxis und Politik gelingen kann, valide Erkenntnisse für eine evidenzbasierte Steuerung zu generieren und dabei eine gute Balance zwischen den Anforderungen an die Beteiligten und der Einhaltung wissenschaftlicher Mindeststandards zu schaffen.