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B6: Partizipative Evaluationen: Empowerment und Aufweitung der Deutungsmacht
Zeit:
Donnerstag, 15.09.2022:
16:45 - 18:15
Leitung der Sitzung: Moritz Maikämper, ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft
Zusammenfassung der Sitzung
Die Einbindung von Stakeholdern in Evaluationen ist seit vielen Jahren gute Praxis. Doch was bedeutet es konkret, wenn Beteiligte und Betroffene nicht nur befragt werden, sondern Evaluationen aktiv mitgestalten und auch die Interpretation der Ergebnisse gemeinsam erfolgt? Drei Vorträge bringen unterschiedliche Erfahrungen und Ansätze in die Diskussion um das Tagungsthema Machtwissen ein und diskutieren Chancen und Herausforderungen partizipativ durchgeführter Evaluationen.
Zunächst stellen Lena Taube, Martin Bruder, Ilse Worm und Marco Hanitzsch den Ansatz einer menschenrechtsbasierten Evaluierung vor. Zentral ist dabei ein Perspektivwechsel, wonach Zielgruppen von Interventionen als Rechteinhabende begriffen werden, die einen Anspruch auf die Verwirklichung ihrer Menschenrechte haben. (Staatliche) Organisationen sind demgegenüber Pflichtentragende, die Menschenrechte achten, schützen und gewährleisten sollen. Ein Schwerpunkt des Vortrags liegt auf dem Umgang mit Machtungleichheiten in Evaluationen.
Zwei weitere Beiträge bringen Erfahrungen mit partizipativen Evaluationsprojekten aus dem Feld der Gesundheitspolitik ein. Petra Wagner und Georg Spiel berichten von der Evaluation eines Präventionsprojekts, das darauf abzielt, das Bewusstsein für psychische Erkrankungen in der Bevölkerung zu erhöhen und gleichzeitig die psychische Gesundheit der Teilnehmenden zu stärken. Im Vortrag wird das Evaluationsdesign vorgestellt und in Theorien der nutzenorientierten sowie Empowerment-Evaluation verortet. Ein Fokus gilt dem Spannungsfeld der Entscheidungsmacht im Bereich der präventiven Gesundheitsförderung.
Simone Seebacher widmet sich Herausforderungen und Lösungsansätzen zur Umsetzung Partizipativer Aktionsforschung im Kontext von Kunst und Gesundheit. Experimentelles, professionelles und akademisches Wissen werden hierbei als gleichwertig und sich ergänzend begriffen. Vorgestellt wird das Beispiel eines internationalen Forschungsprojekts, das die Wirkungen von Gesundheitsclownerie auf demente Personen untersucht. Dialog, Offenheit und die Auflösung einer traditionellen Wissenssteuerung sollen die Demokratisierung des Forschungsprozesses sowie ein inklusives Vorgehen ermöglichen.
Vortragstitel und Namen der Vortragenden:
Partizipative Aktionsforschung zur Evaluierung der komplexen Intervention ‚Gesundheitsclownerie‘ - Simone Seebacher, ROTE NASEN Clowndoctors, Österreich
Die Relevanz einer partizipativen Evaluation für das Projekt „Erste Hilfe für die Seele“ von pro mente Austria - Petra Wagner, FH Oberösterreich, Österreich & Georg Spiel, pro mente Forschung, Österreich
Menschenrechtsbasierte Evaluierung als strukturierte machtkritische Auseinandersetzung mit Evaluierungsgegenstand und -prozess - Lena Taube, Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), Deutschland; Martin Bruder, Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), Deutschland; Ilse Worm, Freie*r Gutachter*in & Marco Hanitzsch, Freie*r Gutachter*in
Präsentationen
Partizipative Aktionsforschung zur Evaluierung der komplexen Intervention ‚Gesundheitsclownerie‘
Simone Seebacher
ROTE NASEN Clowndoctors, Österreich
Die Relevanz einer partizipativen Evaluation für das Projekt „Erste Hilfe für die Seele“ von pro mente Austria
Petra Wagner1, Georg Spiel2
1FH Oberösterreich, Österreich; 2pro mente Forschung, Österreich
Menschenrechtsbasierte Evaluierung als strukturierte machtkritische Auseinandersetzung mit Evaluierungsgegenstand und -prozess
Lena Taube1, Martin Bruder1, Ilse Worm2, Marco Hanitzsch2
1Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), Deutschland; 2Freie*r Gutachter*in